Polizeigewalt gegen Panamas Invasionsopfer

■ In dem nach US-Angriffen verwüsteten Chorrillo errichteten Arme Barrikaden / Durch Invasion 2 Milliarden Dollar Schaden

Panama-City (ips) - Nachdem panamaische Sicherheitskräfte am Dienstag eine Demonstration von Opfern der US-Invasion im Dezember 1989 mit Schrotgewehren beendete, haben die DemonstrantInnen eine Fortsetzung ihrer Proteste angekündigt, bis die Regierung unter Präsident Endara ihnen Wohnungen und Geld für Möbel zur Verfügung stellt. Insgesamt 15.000 Menschen in Panama-Citys Armenviertel Chorrillo und der Hafenstadt Colon leben seit den Luftwaffenangriffen der USA am 20. Dezember 1989 nur noch in provisorischen Unterkünften.

Mehrere auch unbeteiligte Menschen waren am Dienstag schwer verletzt worden, als die Polizei dann eine Barrikade auf der „Puente de las Americas“ räumte. Die Unterdrückung der Kundgebung war der gewaltsamste Einsatz der neugegründeten „Fuerza Publica“ seit der Auflösung der panamaischen Streitkräfte von General Noriega, der durch die US-Invasion gestürzt wurde. Die Wut der Bevölkerung richtet sich gegen die Tatenlosigkeit der Regierung Endara bei der Lösung ihrer Wohnprobleme und gegen die unzureichende Hilfe, die sie im Rahmen eines von den USA finanzierten Sonderprogrammes erhalten hatten.

Einer neuen Untersuchung zufolge leben seit Ende 1989 40 Prozent der 2,4 Millionen EinwohnerInnen in einer Situation „kritischer Armut“, Ergebnis der Wirtschaftskrise nach den US-Sanktionen gegen Panama ab März 1988. Die Arbeitslosigkeit seit der US-Invasion stieg von 22 auf 33 Prozent, die Schäden der „Befreiung“ des Landes werden auf rund zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. Bisher erhalten hat die Regierung Endara aus Washington 58 Millionen Dollar.