Schönhuber: Bei Niederlage Abgang

■ „Republikaner„-Chef Schönhuber macht seine weitere Karriere vom Abschneiden bei der bayerischen Landtagswahl abhängig

Bonn (dpa/taz) - Der Vorsitzende der rechtsradikalen „Republikaner“, Franz Schönhuber, ist trotz des im Vergleich zur Europawahl schlechteren Abschneidens seiner Partei mit dem Ergebnis der bayerischen Kommunalwahl sehr zufrieden. Vor Journalisten in Bonn kündigte der „Republikaner„-Chef gestern jedoch an, er werde den Bundesvorsitz seiner Partei abgeben, wenn diese bei der bayerischen Landtagswahl im Herbst die Fünf-Prozent-Hürde nicht überschreite.

Bei den Kommunalwahlen in Bayern hatten die „Republikaner“ am letzten Sonntag landesweit 5,4 Prozent erzielt, gegenüber 14,6 Prozent bei der Europawahl im Juni vergangenen Jahres. Für die bayerische Landtagswahl rechne er wieder mit einem zweistelligen Ergebnis für seine Partei, sagte Schönhuber. Diese setzten sich zusammen aus „zehn Prozent hartem Kern“ und zusätzlichen Protestwählern. Für die Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen am 13. Mai erwarten die Reps für sich ein Stimmenergebnis von um sechs beziehungsweise fünf Prozent. Bei der Niedersachsen-Wahl bekommen Schönhubers „Republikaner“ allerdings Konkurrenz aus dem eigenen Lager. Neben den Reps tritt deren Abspaltung „Demokratische Republikaner“ an.

Für die Bundestagswahl im Dezember wollte Schönhuber keine Prognose abgeben. Angesichts der vielen Wahlkämpfe in diesem Jahr habe die Partei mit Personal- und Geldmangel zu kämpfen. In den letzten Monaten seien die „Republikaner“ auch durch die deutsch-deutschen Ereignisse in den Hintergrund geraten. Für die nähere Zukunft erwartet Schönhuber aber Auftrieb durch Vertriebene, die von den anderen Parteien enttäuscht seien.