Radar-Deal zwischen USA und GB

Dublin (taz) - Die USA und Großbritannien haben sich geeinigt, an der walisischen Westküste ein Hochsicherheits -Radarsystem für eine Milliarde Pfund (2,73 Milliarden Mark) zu errichten. Dadurch sollen Schiffe der US-Marine in der Nord- und Ostsee „vor Angriffen der Sowjetunion“ geschützt werden. Der britische 'Independent‘ berichtete gestern, daß der Plan für dieses Projekt Anfang der achtziger Jahre als Teil der US-Aufrüstungspolitik unter Ronald Reagan geboren wurde. Der Radar-Deal wurde zwar noch nicht offiziell bekanntgegeben, ist jedoch kleingedruckt im US -Verteidigungsbudget bereits enthalten, das Ende Januar dem Kongreß vorgelegt worden war.

Die britische Regierung hat sich bereiterklärt, sämtliche Baukosten in Höhe von neun Millionen Pfund zu übernehmen. Das hochempfindliche Radarsystem mit einer Reichweite von 1.800 Seemeilen wird das erste seiner Art in Europa sein. Eine ähnliche Anlage besteht bereits auf den Aleuten in Alaska. Für das System werden zwei 65 Kilometer entfernte Bauplätze von mehreren Quadratkilometern Größe bei Brawdy in Wales benötigt. Der Vorteil des Radarsystems für Großbritannien ist noch unklar. Die Anlage, in der 225 Angestellte der US-Marine arbeiten werden, soll nach Informationen des 'Independent‘ so konstruiert sein, daß sie jederzeit leicht abgebaut werden könne.

RaSo