Kein Rückbau der Beusselstraße

■ SPD Tiergarten greift SPD-Verkehrssenator Wagner an / Streit über Umbaupläne zwischen Senator Wagner und Bezirk

Alter Wein in neuen Schläuchen werde von der Senatsverkehrsverwaltung verkauft, kritisierte gestern die SPD-Tiergarten. Daß die Verkehrsverwaltung auch unter der Führung von SPD-Senator Wagner nicht bereit sei, die Verkehrsberuhigung der Moabiter Beusselstraße umzusetzen, sei mit den „erklärten Zielen einer neuen Verkehrspolitik eigentlich nicht vereinbar“ und „enttäuschend“, kritisierten Tiergartens Baustadtrat Porath und der Abgeordnete Thiemann (beide SPD). Anlaß ihres Protestes: Den beiden Politikern wurde eine Senatsvorlage aus dem Hause Wagner bekannt, in der der Rückbau der vierspurigen Straße abgelehnt wird. Argument der Wagner-Planer: Der Platz werde für Busspuren gebraucht und könne deshalb nicht Fußgängern und Radfahrern überlassen werden. Wagners oberster Verkehrsplaner Christian Lotze sieht sich als verfolgte Unschuld: Diese Pläne stünden im Einklang mit dem Koalitionsabkommen, das ja eine Beschleunigung der Omnibusse verlange. Und würde auf die Busspur in der Beusselstraße verzichtet, hätten andere busspurkritische Bezirke einen „Berufungsfall“ .

Der strittige Abschnitt der Beusselstraße sei schließlich ganze 600 Meter lang, meinte Porath. Würde das Tiergartener Umbaukonzept verwirklicht, könne die Straße auch für Fußgänger und Geschäftsleute attraktiver werden. Senatsumweltverwaltung und Senatsbaubehörde hätten schon zugestimmt. Die Senatsverkehrsverwaltung sei „die einzige, die noch mauert“.

hmt