Wieder Sport in Turnhallen

■ Landessportbund sagt Krisen-Mitgliederversammlung ab

Vollauf zufrieden mit der Entwicklung in den bremischen Turnhallen zeigt sich der Landessportbund. Er setzte die für heute abend in Vegesack geplante außerordentliche Mitgliederversammlung kurzerhand ab, nach dem bekannt geworden war, daß bis auf die zwei Hallen „Barkhof“ und „Wilhelm-Leuschner-Straße“ alle Hallen wieder dem Sport zur Verfügung stehen. Die bislang als Notunterkünfte genutzten Hallen in der Ammersforter Straße an der Hechelstraße und in der Theodor-Billroth-Straße sind bereits geräumt. Dank des Bremer Aussiedler-Aufnahmestops sollen auch die letzten beiden Hallen demnächst geräumt werden.

Auf ihrer Versammlung wollten die Turn- und Sportvereine ürsprünglich über einen gemeinsamen Kurs in der Frage der Unterbringung von Übersiedle rInnen beraten. Angesichts der für Bremen dramatischen Zuwanderungswelle hatte der Senat noch am 27. Februar beschlossen, in diesem Jahr bis zu 15 Hallen zu belegen, von denen 10 bis zum Jahresende 1990 und die restlichen Hallen bis Ende 1991 freigegeben werden sollten. Als der Sport gegen diese Pläne energischen Widerstand ankündigte, legte der Senat ein Angebot auf den Tisch, das insbesondere den großen Vereinen lukrativ erscheinen mußte: Mehr Geld für Übungsleiter und schnellerer Neubau von Turnhallen.

Dank des Rückganges der Übersiedlerzahlen seit den DDR -Wahlen konnten in ungeahnter Kürze die BewohnerInnen der Hallen in Übergangswohnheime umziehen. Derzeit sind 1.686 ÜbersiedlerInnen in Bremen registriert, teilte die Sozialbehörde mit.

anh