CAMERA-Programm

Nach einem schwierigen Start mit der zeitweilig geschlossenen Berliner Spielstätte BABYLON Anfang des Jahres hat seit Februar das Archivprogramm CAMERA seinen Spielbetrieb wieder voll aufgenommen. Im neuen Frühjahrs -Spielplan gibt es von Anfang April bis Juni in den insgesamt fünf Spielstätten wieder mehr als 40 Titel zu sehen, darunter einen erheblichen Teil erstmalig. So die Beiträge einer Reihe „Filme aus München“, die Arbeiten junger Filmemacher wie Follow Me von Maria Knilli oder Peter Kerns Hab ich nur Deine Liebe oder frühe Werke des türkischen Regisseurs und Kämpfers für Demokratie Yilmaz Güney (1937-1984). Eine Filmreihe „Filme spiegeln Geschichte“ zeigt bekannte und unbekannte Dokumentarfilme zur Zeit des 2. Weltkrieges; die ständige Reihe „die kleine form“ Avantgarde von Oskar Fischinger. Als „Unbekannter sowjetischer Film“ wird Nikolai Schpikowskis damals nicht aufgeführter Streifen Das bekannte Gesicht (1929) gezeigt; unter „Restauriert“ Rolf Hansens ehedem von der Nazi-Zensur verstümmelter Film Das Leben kann so schön sein (1937) in vollständiger Fassung. Der ständige „Aktuelle Filmkalender“ erinnert u.a. an den 75. Geburtstag von Orson Wells und die 100. von Wilhelm Thiele und Paul Czinner sowie - mit einem kleinen Dokumentarfilmprogramm an den 100. Jahrestag des Ersten Mai. Zum Frühjahrsprogramm erscheint das bekannte illustrierte CAMERA-Heft 2/1990 übrigens die 139. Ausgabe in Folge seit 1963.

r.f.