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„Sexuelle Denunziation“

■ Proteste über CDU-Hetzkampagne gegen Parlaments-Vize Albert Eckert (AL-nah) / Eckert fordert „Unterlassung“, CDU-Wienhold tauchte vorerst ab

Deutet sich in Sachen Hetzkampagne gegen Albert Eckert ein Wienhold'scher Rohrkrepierer an? Klaus-Hermann Wienhold, Landesgeschäftsführer und Abgeordneter der CDU, der im letzten Sommer auch die Kampagne gegen die Jugendsenatorin Anne Klein losgetreten hatte, blieb gestern abgetaucht. Er konnte bisher keinen seiner angeblichen Zeugen für die behauptete „Stricher„tätigkeit des Vizepräsidenten präsentieren.

Eckert selbst betonte gestern gegenüber der taz nochmals, daß die Bezeichnung „Strichjunge“ nicht zutreffe. Klage gegen Wienhold habe er bisher nicht erhoben, sein Anwalt habe Wienhold aber aufgefordert bis Montag 9 Uhr verbindlich zu erklären, seine Behauptungen zu unterlassen, andernfalls werde gegen ihn geklagt.

Das „Treffen der Berliner Schwulengruppen“ (TBS), auf dessen Vorschlag Eckert ins Abgeordnetenhaus gewählt worden war, verurteilte Wienholds Vorwürfe als „politischen Rufmord mit den Mitteln der sexuellen Denunziation“ und „dumpfen Appell an die Spießermoral“. Auch die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) und die Berliner Aids-Hilfe (BAH) protestierten. In einer Mitteilung der BAH heißt es, daß Wienholds Scharfmacherei nur „als bodenlose Niedertracht bezeichnet werden“ könne. In einem Offenen Brief an Albert Eckert schrieb der Anwalt Klaus Eschen, daß „die rote Laterne“ für die Parteizentrale der CDU „ein durchaus angemessener Schmuck“ sei. „Da machen sich diese Koryphäen auf, Berlin zur Metropole zu erklären und dokumentieren immer wieder ihr kleinkariertes, bigottes Charlottenburg-Dahlemer Spießerhirn“.

kotte Siehe auch Seite 4 und 10

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