DDR-Grenzsoldaten verprügelt

■ Seit der DDR-Wahl: Stimmung gegenüber Grenzsoldaten wird aggressiver / Grepos mit Flasche und Stein geschlagen

Am Wochenende versuchten Jugendliche, zwei Grenzsoldaten zu verprügeln. Zuvor hatten sie in der Nähe des Reichstags und nahe des Westberliner Stadtteils Lichtenrade versucht, die Grenze Richtung Ost-Berlin und DDR ohne Kontrolle zu passieren. Als ein Grenzer am Mauerstreifen hinterm Reichstag die zwei Jugendlichen in den Westen zurückschicken wollte, sollen sie dem Soldaten eine Flasche auf den Kopf geschlagen haben, berichtete der Pressesprecher der Grenztruppen, Oberstleutnant Rainer Menzel, der taz.

Die beiden aggressiven Jugendlichen sind nach der Auseinandersetzung dann wieder durch eines der vielen Löcher in der Mauer zurück. Eine Personalienfeststellung gelang dem Grepo nicht. Etliche Schaulustige sollen zugeguckt haben. Die Jugendlichen konnten aber unbesonnen verschwinden. Bei Lichtenrade soll mit einem Stein auf einen Soldaten eingeschlagen worden sein. Die Grenzer wurden dabei leicht verletzt und wurden ambulant behandelt.

Die Stimmung gegen Grenzsoldaten soll zunehmend aggressiver geworden sein. Seit den Wahlen am 18. März würde den Grenzerkontrolleuren immer häufiger gesagt: „Was wollt Ihr denn noch, wir sind sowieso ein Deutschland“, so Menzel. Jetzt wird überlegt, ob die Grenzposten verstärkt werden.

Diak