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Mit Mandela verdienen

■ Konzertmacher mißbrauchen Anti-Apartheid-Image

Die Ostberliner Vertretung des American National Congress (ANC) protestiert heftig gegen das profitgierige Ausschlachten ihres politischen Anführers Nelson Mandela. Sein Name wird seit Tagen für die Ankündigung zweier Konzerte benutzt, die an diesem Wochenende in der Mensa der TU stattfinden. Doch tatsächlich haben die Konzerte keinen politischen Anspruch, und das erwirtschaftete Geld wird auch nicht der Anti-Apartheid-Bewegung zugute kommen. Indres Naidoo (50), ANC-Vertreter, sagte der taz: „Wenn jemand Mandelas Namen für eine Veranstaltung benutzt, dann muß diese Veranstaltung den Menschen in Südafrika helfen.“ Charly Produktion, der Veranstalter des Konzerts am Samstag (Berlin celebrates Mandela), hat allerdings jedes Gespräch mit dem ANC und dem Ökumenischen Büro (West-Berlin) abgelehnt. Naidoo bittet nun, das Samstagskonzert zu boykottieren.

Der Veranstalter des zweiten Konzertes, Markus Gehrke (20jähriger Volkswirtschaftsstudent), hat auf den Protest des ANC sofort eingelenkt. Bei dem Konzert am Sonntag abend Mandelas Night Part Two wird eine Vertreterin des ANC reden. Und sollte Gehrke mit dem Konzert Geld verdienen, will er einen Teil des Gewinns Anti-Apartheidgruppen spenden.

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