Pump it, Hottie

■ Dreiteiliger Hiphop-Abend mit einer Human Beat Box, diversen DJs und Sängern

Ich beiß in deine Vanillezähne! Da steht ha der berühmte SL -1210 MK 2 auf der Bühne!“

1. Akt: Kaiser des Rap,

selbsternannt

Die Begeisterung fand schnell ihr Ende, als Tommy T., selbsternannter „Kaiser des Rap“, hörbar nervös dem Publikum „Party“, „Disco“ und andere vergebliche Anfeuerungsversuche entgegenhielt.

Unterstützt wurde er dabei von einem DJ, der einen an alte Shave-Zeiten erinnert und drei Proll-Typen, die erst gelangweilt ins Leere starrten und dann mittels Stinkefinger signalisierten, was sie von diesem Abend und der Welt hielten.

Des Kaisers Rap war so nervtötend, holprig und ausdruckslos, daß man eher den Walkman mit der Public Enemy-Cassette in Betrieb setzen mochte. Sogar DJ Cutactivator Q verlor da die ohnehin spärliche Lust.

2. Akt: Freaks of Love

explosiv

Ganz anders präsentierten sich die „Freaks of Love“, die Band Entity. Ausgerüstet mit einer faszinierend rhythmusgewandten und stimmbegabten 'Human Beat Box‘, einem obercoolen DJ, akrobatischen Tänzern samt Gitarren, boten sie doch ein ungleich lebendigeres Bild als die vorigen 'Fuck-You-Typen‘.

Die Mischung aus Funk und Beat-Box verlieh dieser Musik eine breite Basis, die Samples waren genial, ein explosives Gebräu. Doch das Old School-Gehabe, „Yo, Yo, Yo“, wurde mit der Zeit etwas langweilig, es entstanden die ersten Durchhänger.

3. Akt: Eh der Beste

großmäulig

Mit dem „Ich-bin-der-Beste-Geschwätz“, setzte sich dann endlich Redhead Kingpin & The F.B.I. in Szene. Redhead Kingpin alias David Guppy erzeugte die

entschlossene Stimmung, die von Vielen von Anfang an erwartet worden war. Redhead selbst wandelte als Energiebündel, das bei „Do The Right Thing“ den Saal zum Tanzen brachte.

Es wurde viel improvisiert, so daß einzelne Songs nur am Refrain oder an den Samples erkennbar waren. Nach manchen Zugaben war es der etwas behäbig wirkende DJ leid, noch länger hinter den Turntables zu stehen. Durch gutes Zureden jedoch gab es noch zu Digital Underground („Humpty Dance“) und James Brown Samples eine Tanzeinlage frei nach dem Motto: „Follow The Leader“.

Christian R. Noffke