Böhme kommt diese Woche wieder

■ Der Gründungsvorsitzende der SPD ließ sich in der Toskana unter Zitronenbäumen fotografieren / Böhme ist gegen DSU-Koalition und Innenminister / Er will diese Woche sein Volkskammer-Mandat antreten

Berlin (taz) - Der Gründungs-Vorsitzende der SPD, Ibrahim Böhme, meldet sich nach zwei Wochen Abwesenheit aus der Berliner Politik-Szene nun gezielt von seinem „unbekannten Ort“ zurück. In einem am 9. 4. offenbar eilig hingeschriebenen Brief, der im baden-württembergischen Reutlingen abgestempelt wurde, hat er grundsätzliche Überlegungen zur Lage aufgeschrieben. Adressat: verschiedene BRD-Zeitungen, darunter auch die West-Adresse der taz (s.S.2).

In der Toskana ließ Böhme sich nun von Bild-Korrespondenten ausführlich interviewen und vor Zitronenbaum und antiken Brunnen- FÜLLERZEILE

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Skulpturen fotografieren.

Böhme genießt den „ungewohnt weiten geografischen Bewegungsraum“, er ist das erste Mal in Italien. Er mußte sich erst einen BRD-Paß besorgen, ohne den der italienische Zoll DDR-Bürger ohne Visum nicht ins Land läßt. „Kaum war ich hier, schien die Sonne. Das Leben hier ist soviel fröhlicher“, schwärmte Böhme gegenüber dem Bild-Reporter.

Die Auskünfte über die Umstände seines überraschenden Verschwindens von der Berliner politischen Bühne bleiben allerdings unbefriedigend. Böhme bekräftigt seine Erklärung, nie mit einem Organ der Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben. Auf die Nachfrage, ob er sich wirklich nichts vorzuwerfen habe, räumt er ein: „Doch. Ich habe mir eine zu große Offenheit bei Gesprächen, durch die ich vielleicht Freunde unwissentlich gefährdet habe, vorzuwerfen. Ein reines Gewissen kann in der DDR keiner haben.“ Böhme hatte am 1. 4. ohne vorherige Rücksprache mit seinen Parteifreunden seine Ämter niedergelegt, nachdem bei einem Besuch in der Stasi-Zentrale in der Normannenstraße ein Hinweis auf eine bis heute offenbar nicht aufgefundene Akte aufgetaucht war.

Böhme bestätigt in dem neuen Interview sein äußerst angespanntes Verhältnis zu dem derzeitig amtierenden SPD -Vorsitzenden Markus Meckel. In dem Schreiben an die Fraktion, in dem Böhme die Niederlegung seines Vorsitzenden -Amtes erklärte, hatte er nicht Meckel, sondern Karl-August Kamilli als Nachfolger vorgeschlagen. Der hatte die Übernahme des Amtes allerdings abgelehnt. Er lasse sich einen Bart stehen, „weil ich Außenminister werden will“, witzelt Böhme in der Toskana gegen Meckel. Dem Außenminister wirft er offensichtlich vor, für seine lange gehegten Ambitionen auf dieses Amt jeden Koalitions-Kompromiß eingegangen zu sein. Wenn die SPD den Außenminister stellen wollte, mußte sie insbesondere das Amt des Innenministers anderen überlassen. Für Böhme ist aber da „die Schmerzgrenze“ erreicht. Er könne die Regierungsbeteiligung der DSU „nicht mittragen“, erklärte der SPD-Politiker definitiv. „Noch trauriger macht mich, daß man das Amt des Entwicklungshilfeministers und das Innenministerium ausgerechnet der DSU überläßt.“ Auch eine Mitgliedschaft eines vereinten Deutschlands in der Nato würde er, so Böhme, „nicht akzeptieren“. In dieser Woche, so kündigte Böhme gegenüber 'Bild‘ an, wolle er wieder nach Berlin kommen, um sein Mandat in der Volkskammer anzutreten.

In seinem Brief an verschiedene West-Medien hatte Böhme Mitte des Monats sich heftig über Parteifreunde beschwert. „Aus dem vertrauensvollen Du wurde selbst bei FÜLLERZEILE

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Freunden ein abständiges Sie“, berichtete er. „Selbst gute Freunde wollten mir eine verständnisvolle Brücke bauen: Du kannst es doch sagen. Vielleicht mußtest Du sogar. Hättest Du sonst das bewerkstelligen können? Für uns bleibst Du der alte Ibrahim. Und sie verstehen nicht, daß ich mir dann selbst nicht mehr der alte Ibrahim bleiben könnte, mein Leben wertlos würde.“

Böhme will nur „vorläufig“ kein neues Amt übernehmen. „Ich bin selbstbewußt genug, darum zu kämpfen, nach Bereinigung der gegen mich erhobenen und von den Medien aufgegriffenen Vorwürfe meinen Platz im Parlament einzunehmen und für das einzustehen, was lange Jahre unsere Vorstellung für eine demokratische Gesellschaft war.“

K.W.

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