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Keine gemeinsame Oppositionsliste

■ Drei Gruppen konkurrieren um die Stimmen des alternativ-oppositionellen Wählerpotentials

Während die etablierten Parteien aus West-Berlin bei ihrer politischen Partnersuche im Ostteil der Stadt längst fündig geworden sind und Arm in Arm in den Kommunalwahlkampf ziehen, hat die Alternative Liste bei der Brautschau offensichtlich erhebliche Probleme. Denn in der Hauptstadt buhlen gleich drei verschiedene Listen um die Stimmen aus dem oppositionell-alternativen Lager: Die Grünen, das Bündnis 90 und die vor kurzem gegründete Alternative Linke Liste (ALL). Hinter der letztgenannten Gruppierung verbergen sich die linkssozialistischen „Nelken“, die „Vereinigte Linke“, der Unabhängige Frauenverband, der Demokratische Frauenbund und die Alternative Jugendliste. Entsprechende Bemühungen von Seiten der AL, die drei Gruppierungen zu einer gemeinsamen Kandidatur auf einer Liste zu bewegen, sind gescheitert.

Die Westberliner Alternativen machen nun aus der Not eine Tugend und wollen alle drei Gruppen mit gleichem finanziellen Aufwand unterstützen. Als konkretes Wahlkampfprojekt ist eine Zeitung geplant, in der sich die konkurrierenden Gruppen vorstellen sollen, teilte Sabine Erdmann, Mitarbeiterin des deutschlandpolitischen Büros der AL, auf Anfrage mit. Daß sich die verschiedenen Gruppen nicht einig geworden sind, begründet Erdmann mit „politischen Differenzen und zum Teil persönlichen Ressentiments“, die zwischen den Listenverbindungen existierten.

Ein Sprecher der ALL erklärte, daß es nur „tastende Gesprächsversuche“ zwischen den drei Gruppen gegeben habe. Die politischen Differenzen zwischen der linken ALL und dem „an der Basis bürgerlichen“ Bündnis 90 seien aber zu groß gewesen, daß eine gemeinsame Kandidatur zu den Kommunalwahlen möglich gewesen wäre. In der ALL arbeiten auch Mitglieder der PDS mit, die aber nicht kandidieren dürfen. Bei der Namensgebung der ALL habe man sich „keine Mühe gegeben, einen Bezug zur West-AL zu vermeiden“, so der Sprecher.

ccm

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