Anschlag auf Werbe-Bus

■ Bus der Westberliner Geschichtswerkstatt vor dem „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ in Ost-Berlin attackiert

Auf einen in Ost-Berlin abgestellten Werbe-Bus der Westberliner Geschichtswerkstatt wurde in der Nacht zum Mittwoch ein Anschlag verübt. Unbekannte brachen in den zu Werbezwecken vor dem Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft stehenden Bus ein, versprühten einen Feuerlöscher im Fahrgastraum und verbrannten eine Fahne mit den Symbolen der Geschichtswerkstatt. Der Versuch der Unbekannten, die auf dem Dach des Busses angebrachte „Russenpuppe“ abzureißen, die dort symbolisch die Rote Fahne hißt wie einst im Jahre 1945 auf dem Reichstag, scheiterte jedoch.

Das Fahrzeug sei als Werbeträger für eine Ausstellung vor dem Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft abgestellt worden, teilte der Sprecher der Geschichtswerkstatt, Detlef Davids, gestern mit. Bereits als das Fahrzeug noch am Rosa -Luxemburg-Platz gestanden habe, seien schon zwei Scheiben des Busses eingeworfen worden, durch die die Unbekannten nun eingedrungen seien. Die Ausstellungsgruppe der Geschichtswerkstatt präsentiert dort seit gestern eine Fotoausstellung zum Thema Russenbilder Berlin 1945, die noch bis zum 11. Mai zu sehen ist.

Davids betonte, er sehe einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der Ausstellungseröffnung: „Ich finde naheliegend, daß das Rechte waren, vielleicht auch nur Randale-Typen. Die Rote Fahne scheint heute für diese Leute schon Provokation genug zu sein.“ Wie Davids weiter sagte, habe die Volkspolizei den Fall gestern lediglich per Mitteilung ins Wachbuch aufgenommen, eine Anzeige gegen Unbekannt sei noch nicht erstattet worden. Die Volkspolizei bestätigte dies gestern.

kotte/dpa