Bush will das globale Treibhaus einfach wegforschen

Berlin (taz) - Die Absicht des US-amerikanischen „Umweltpräsidenten“ (George Bush über George Bush), die weltweite Diskussion über den Treibhauseffekt mit Hilfe der Washingtoner Klimakonferenz in den Elfenbeinturm der Wissenschaft zurückzukatapultieren, scheint zunächst gescheitert. Zur Eröffnung der Konferenz hatte Bush am Dienstagabend erklärt, eine „Umweltpolitik, die den wirtschaftlichen Faktor, den menschlichen Faktor ignoriert, ist zum Scheitern verurteilt“. Statt entschlossener Maßnahmen zur Reduzierung der vor allem von den Industriestaaten zu verantwortenden klimarelevanten Emissionen will Bush Milliardenbeträge in die Forschung stecken. Bushs Wirtschaftsberater Michael Boskin nannte schon eine Stabilisierung des gegenwärtigen Kohlendioxidausstoßes „unverhältnismäßig kostspielig“.

Mit ihrer Haltung hat sich die Bush-Administration bei der Konferenz, aber auch in der US-Öffentlichkeit, weitgehend isoliert. Die Europäer bestehen unter Führung der niederländischen und bundesdeutschen Delegationen auf erheblichen CO2-Reduzierungen, auch wenn es in der Wissenschaft noch Unsicherheiten über die Ursachen und Auswirkungen der drohenden Klimaänderungen gebe. In Bonn kritisierten SPD und Grüne den Verlauf der Klimakonferenz.

Gero Ausführlicher Bericht morgen