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Manöver paradox

■ Alliierte wollen den Kampf proben

West-Berlin. Die gestern bekanntgewordenen Pläne der in Berlin stationierten Alliierten, vom 24. bis 26. April militärische Manöver durchzuführen, stoßen bei der Fraktion der AL auf Unverständnis. An den Übungen von Briten, Amerikanern und Franzosen, die im Grunewald und in Ruhleben stattfinden sollen, werden 650 Soldaten, 60 Fahrzeuge und mehrere Hubschrauber teilnehmen.

Die AL-Fraktion fragt in einer Stellungnahme, welche Konflikte um Berlin in der derzeitigen politischen Situation noch militärisch zu lösen seien, und betont, daß die Entmilitarisierung Berlins anstehe. Die britischen Militärs sehen das nicht so. Das Manöver sei seit einem Jahr geplant. Auch habe man alle militärischen Aktivitäten schon auf ein Minimum reduziert, doch habe sich an der Situation, daß in beiden Teilen Berlins Militärs stationiert seien, nichts geändert. Und, fügte der britische Militärsprecher hinzu, wo Soldaten seien, müßten sie auch trainieren.

Die stellvertretende Senatssprecherin Kiele verwies darauf, daß der Senat keinen Einfluß auf die Pläne der Alliierten habe. Die diesjährige Absage der alliierten Militärparade sei ein „erfreuliches Signal.“ Der Senat würde jede weitere Reduzierung militärischer Aktivitäten begrüßen. Für die Berliner sei es sicher befremdlich, fügte Kiele hinzu, in der neuen politischen Situation den Kampf probende Militärs beobachten zu müssen.

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