Veterinär-Veteran

■ Bremer Landestierarzt in den Ruhestand verabschiedet

4o Jahre wachte der Bremer Landestierarzt Dr. Harald Wiese über die Gesundheit der Bremer FleischesserInnen. Der 65 -jährige, der „das Höchste erreicht hat, das in seinem Beruf möglich ist“, wurde gestern von Gesundheitssenatorin Dr. Vera Rüdiger in den Ruhestand verabschiedet. Der oberste Veterinärbeamte war für die tiermedizinische Untersuchung der Einfuhr von jährlich 25.000 t lebendem und toten Fleisch, 200.000 t gemahlenem Fisch, für die Seuchenfreiheit von 18.000 Bremer Rindern und 10.000 Bremer Schweinen, sowie für den Tierschutz im Lande zuständig. Vom Hamburger Kollegen bis zum Fleischimporteur wünschte man dem bundesweit anerkannten Spezialisten in Sachen Einfuhruntersuchung viel Glück und seiner Gattin, daß sie „dem Staat einen gesunden Rentner erhalte“. Jetzt will der passionierte Landestierarzt Dr. Wiese seinen Kollegen in Rostock beim Aufbau eines Veterinäramtes beraten.

Vor 30 Jahren sei die Hygiene des eintreffenden Fleisches noch ein Problem gewesen, sagt er, damals waren die Schiffe aus Südamerika und USA mit bis zu 3.000 t beladen gewesen, in drei Schichten mußte die empfindliche Ladung gelöscht werden, heute gebe es bei nur 50 t Ladung kein Problem mehr. „Die Lust am Fleisch“, die sei ihm während seiner langen Amtsjahre nicht vergangen, erzählte Wiese. Als ihm allerdings zum Abschied ein wursthaltiger Geschenkkorb überreicht wurde, kommentierte er: „Ich soll wohl vergiftet werden.“ ink