Multifunktional im Herzen

■ West-Berlins Umweltsenatorin Schreyer stellte Ausstellung zur Vorbereitung des städtebaulichen Wettbewerbs am Potsdamer/Leipziger Platz vor / Konzept nach Kommunalwahlen

Berlin. Eine Ausstellung zur Vorbereitung des städtebaulichen Wettbewerbs Potsdamer Platz/Leipziger Platz ist gestern im Hotel Esplanade in der Bellevuestraße eröffnet worden. Umweltsenatorin Schreyer hob vor Journalisten hervor, daß der Senatsbeschluß vom 10. April beinhalte, daß einer Ausschreibung des gemeinsam mit dem Ostberliner Magistrat vorgesehenen Wettbewerbs eine öffentliche Diskussion vorausgehen solle. Dazu solle diese Ausstellung beitragen, die bis zum 30. Juni im Westteil der Stadt zu sehen ist und anschließend in Ost-Berlin gezeigt werden soll. Der Chefarchitekt des Magistrats, Roland Korn, sagte, der Leipziger Platz solle auf alle Fälle seine alte Struktur wiedererhalten. „Wir wollen ihn wieder zu dem machen, was er einmal war - einer der bedeutendsten Plätze im Herzen Berlins.“ Außerdem sei eine „hohe Multifunktionalität“ mit Wohnungsbau, Gaststätten und Hotels vorgesehen. Der nach den DDR-Kommunalwahlen am 6. Mai neu gewählte Magistrat werde eine endgültige Abstimmung mit dem Senat vornehmen. Der städtebauliche Wettbewerb für den Platz und Umgebung soll im Juli oder August ausgelobt werden.

Die M-Bahn wird nach Schreyers Worten auf jeden Fall abgebaut. Die Nutzung des Gebiets würde sehr stark beeinträchtigt. Zu der umstrittenen Ansiedlungsabsicht von Daimler-Benz am Potsdamer Platz sagte die AL-nahe Senatorin, auch der Konzern müsse sich nach den städtbaulichen Vorgaben richten. Das betreffe sowohl die Bebauungshöhe als auch die geplante Nutzung für das Gebiet.

Die Ausstellung wurde bereits Ende 1988 eine längere Zeit gezeigt. Sie ist jetzt aufgrund der neuen Situation in der DDR überarbeitet und aktualisiert worden.

dpa