Nicaragua

■ betr.: "Droht in Nicaragua ein neuer Bürgerkrieg?", taz vom 18.4.90, "Wer für die Uno gestimmt hat...", taz vom 14.4.90

betr.: „Droht in Nicaragua ein neuer Bürgerkrieg?“, taz vom 18.4.90, „Wer für die Uno gestimmt hat...“, taz vom 14.4.90

(...) Wenn in Nicaragua nicht umgehend vollständig entwaffnet und aufgelöst wird, droht in Nicaragua nicht ein „neuer“, sondern überhaupt erst ein Bürgerkrieg. Oder wollt Ihr behaupten, acht Jahre Terror einer US-gesponserten konterrevolutionären Söldnerarmee gegen die Bevölkerung sei „Bürgerkrieg“ gewesen? (Sind denn die gesponserten Söldner keine Bürger Nicaraguas? d.sin) Und wie kommt Ralf Leonhard dazu zu schreiben, „Contras wie Sandinisten versuchten, Zusammenstöße zu vermeiden“, wenn trotz Waffenstillstand, Demobilisierungsverhandlungen, unterschriebenen Abkommen zur Contra-Entwaffnung und so weiter immer wieder von Überfällen der Contra berichtet werden muß, in Leon und Managua sogar im Stile von Todesschwadronen?

Nach dem Triumph der sandinistischen Revolution 1979 hat es in Nicaragua keine Politik des Verschwindenlassens, der staatlich angeordneten Folter oder politischen Morde und keine Todesschwadrone gegeben. Das alles kann sich jetzt ändern, wenn Violetta Chamorro und die Uno-Regierung zu schwach oder nicht willens sind, die Contra bis aufs letzte Gewehr entwaffnen zu lassen. Unkontrollierbare Contra-Banden werden dann weiterhin die Bevölkerung bedrohen, vor allem die SandinistInnen und ihre AnhängerInnen, und dann kann es tatsächlich zu bürgerkriegsartigen Zuständen kommen. Nur die Weiterexistenz der jetzigen sandinistischen Armee kann garantieren, daß Nicaragua ein Land ohne Todesschwadronen bleibt und nicht die Contra und der ultrarechte Flügel der Uno die wahre Macht an sich reißen. (...) Karin Uhlenhaut im Namen de

Nicaragua-Komitees Hamburg