„Alte Zöpfe müssen weg“

■ Siebte Sitzung des Regionalausschusses / Senat fordert Reduzierung der Grenzkontrollen

Berlin. Zum letzten Mal in seiner bisherigen Zusammensetzung trat gestern der provisorische Regionalausschuß zusammen. Mit den Volkskammer- und Kommunalwahlen sind auf östlicher Seite personelle Veränderungen zu erwarten. Thema war gestern die Raumordnung in der Region. Man beschloß einen 11 -Punkte-Katalog, der verhindern soll, daß unbebaute Flächen in Berlin und Umgebung unkontrolliert zersiedelt werden. Der Katalog soll nach Vorstellung des Ausschusses von den zuständigen Verwaltungen als Grundlage zur Prüfung von Bauvorhaben dienen. Daneben beschäftigte sich der Ausschuß mit den Telefongebühren zwischen beiden Teilen der Stadt. Auf die Postministerien soll eingewirkt werden, daß mit der Einführung der Währungsunion auch die Gebühren vereinheitlicht werden, da sonst DDR-Bürger teure Auslandsgebühren für Gespräche nach West-Berlin in Westwährung bezahlen müßten. Ein Gespräch von Ost- nach West -Berlin kostet derzeit 80 Pfennige pro Minute, innerhalb West-Berlins aber nur 23 Pf.

Weiterhin für Westberliner und BRD-Bürger unzugänglich bleibt der Grenzübergang Checkpoint Charlie. Der Vertreter des DDR-Außenministeriums, Müller, hatte bei der letzten Sitzung eine Überprüfung dieser Frage zugesagt. Es gebe Überlegungen zu einer Öffnung, so Müller, der Zustand der Zimmerstraße spreche aber im Moment dagegen. Für den Westberliner Senat betonte der Chef der Senatskanzlei, Schröder, mit der Währungsunion müßten die Personenkontrollen an die Außengrenzen der beiden deutschen Staaten verlegt werden. Für eine Übergangszeit sei damit zu rechnen, daß noch umfängliche Zollkontrollen, vor allem im Güterverkehr, notwendig seien. Die Personenkontrollen müßten aber minimiert werden. „Alte Zöpfe müssen weg“, so Schröder.

kd