US-Giftgasabzug: Zünder angerostet

■ Gasgranaten werden unter freiem Himmel zwischengelagert

Pirmasens (taz) - Beim Abzug des US-amerikanischen Giftgases aus dem pfälzischen Clausen gibt es neue Probleme: Mindestens 65 der Giftgasgranaten sind „nicht mehr einsatzfähig“ und müssen in Einzelboxen verpackt werden. Das bestätigte der Pressesprecher der US-Army in Pirmasens, Field, auf Anfrage der taz.

Zum Teil hätten die gefährlichen Geschosse „Rost am Zünder angesetzt“ und seien nicht mehr zu gebrauchen. Die Füllungen, so Field, seien davon aber nicht betroffen: „Es gibt kein Leck.“

Bisher hatte der Mainzer Innenminister Rudi Geil (CDU) stets behauptet, die Giftgasgranaten seien in einem einwandfreien Zustand. Alle Warnungen in punkto Rost hatte er als Lüge und „Panikmache“ abgwiegelt.

Immer kritischer erscheint inzwischen auch die Zwischenstation der Giftgascontainer, das US-Depot Miesau. Denn dort werden die Container, die in Lkw-Konvois herantransportiert werden, nicht direkt auf den Zug umgeladen, sondern erst einmal zwischengelagert - unter freiem Himmel. Als einzigen Schutz dienen dabei Blitzableiter. US-Army-Pressesprecher Field sagte, eine nochmalige Verbunkerung der C-Waffen sei „unnötig“ und zu aufwendig. Sie koste zuviel Zeit. Außerdem seien die Army -Container wetterbeständig und würden selbst in salzigem Meerwasser nicht rosten.

Jow