Scharnhorststraße: Tempo 30 - aber dalli

■ AnwohnerInnen-Initiative fordern Verkehrsberuhigung

„Verbietet doch alle Autos! Dann werden wir alle arbeitslos“, rief ein erboster Autofahrer am Rande der Tempo -30-Demonstration in der Scharnhorststraße. Während an die 200 AnwohnerInnen gegen die Raserei durch allzuviele Autos in ihrer Straße am Donnerstag nachmittag demonstrierten, nutzte der aufgehaltene Autofahrer die Zeit, um seine Karosse, die mit dem Stern, mal wieder so richtig blank zu putzen.

Nach über zehn Jahren Vertröstungen von den Behörden haben die AnwohnerInnen die Nase voll. Als dann in letzter Zeit zum wiederholten Male ein Kind in der Scharnhorststraße angefahren wurde, war die Geduld der AnwohnerInnen erst recht zu Ende. „Die Autos aus der Kirchbachstraße nehmen die Scharnhorststraße als Abkürzung, um die Ampeln auf der Schwachhauser Heerstraße zu umgehen“, schildert Ruth Nake von der Anti-Verkehrs-Initiative Scharnhorststraße das Problem.

Im Rahmen der flächendeckenden Einführung von Tempo 30

Zonen haben die AnwohnerInnen jetzt gute Aussichten auf die nötige Umsetzung durch die Behörde. Wie vom Büro für Verkehrsökologie zu erfahren war, das von der Innenbehörde mit der Umsetzung beauftragt wurde, wird das gesamte Viertel noch in diesem Sommer zur Tempo-30-Zone zurückgebaut. Das Viertel wird durch die Vorfahrtsstraßen Kurfürstenallee, Kirchbachstraße, Schwachhauser Heerstraße und Bürgermeister -Spitta-Allee eingegrenzt. Auf diesen Straßen darf weiterhin 50 km/h gefahren werden.

Bereits im Frühjahr '90 soll die noch provisorische Tempo -30-Zone Georg-Gröning-Straße und Umgebung von der Stadt endgültig zurückgebaut werden. Das Ortsamt Schwachhausen/Vahr fragte bei der Innenbehörde schon einmal vorsichtig an, wann im Frühjahr '90 denn mit der Rückbauung begonnen wird. Antwort: Das Frühjahr dauert bis zum Sommerbeginn!

Matthias Kalusch