McDonald's und Fleurop

CDU-Geschäftsführer auf Abwegen / Schwarze Literatur für „weiße Freunde“ / Diplomatisches Blumenstecken  ■  B O N N A P A R T

Natürlich hat die taz keinen Beratervertrag mit dem Parlamentarischen Geschäftsführer Bohl der CDU/CSU -Bundestagsfraktion abgeschlossen. Daß er gestern dennoch den Namen dieser Zeitung in seinem Debattenbeitrag im Bundestag fünfmal erwähnt hat, war nicht mit der Bonner Redaktion abgesprochen. Trotzdem: Weiter so. Auch in dieser Woche gab es in Bonn ausreichend Gelegenheit, das Bücherregal aufzufüllen. Die bestbesuchte Buchvorstellung war sicher die des südafrikanischen Inkatha-Präsidenten Mangosuthu Buthelezi: Südafrika, Meine Vision. Die Herren Verleger Busse und Seewald waren höchstpersönlich anwesend, zahlreiche Botschafter und „gute Freunde“ Südafrikas. Bemerkenswert die Selbsteinschätzung des Autors: „Ich habe nichts wirklich Profundes geschrieben.“ Peinlich für die in Bonn ansässige „Welthungerhilfe“: Ausgerechnet beim umstrittenen Fast-Food-Giganten McDonald's hat die Welthungerhilfe um eine Spende gebeten. Mitfinanziert werden sollen TV-Werbespots für RTL plus, TELE 5 und RIAS TV. Doch nicht nur die Bonner Welthungerhilfe ist ins Gerede gekommen, auch die Kölner Organisatoren der umweltpolitischen Aktion vom 22. April, „Tag der Erde“, Stefan Grunau und Lutz Fraunholz, haben sich bei der Suche nach Sponsoren an McDonald's gewandt. „Möglich wäre auch eine Beteiligung durch Werbeeindruck Ihres Firmenemblems auf Plakaten, Drucksachen und Pressemitteilungen“, heißt es ungeniert in dem Anschreiben...

Auf ein Ereignis freut sich die taz schon heute. Am kommenden Donnerstag wird Anneliese Rothenberger „die beneidenswerte Aufgabe als Jurorin und Fleurop-Lady (haben), die Sieger im Blumensteckwettbewerb unter den Bonner Diplomatinnen und Botschafterehefrauen zu ermitteln“.

Barbara Geier