„Republikaner“ in Wuppertal

Wuppertal (taz) - Alle nordrheinwestfälischen Parteien hatten am Donnerstag wegen des Kölner Attentats auf Oskar Lafontaine ihre Wahlkampfveranstaltungen abgesagt: nur die Republikaner nicht. Etwa 200 Rechtsradikale wurden in Bussen nach Wuppertal gekarrt, um den Worten ihres Anführers Schönhuber und des NRW-Spitzenkandidaten, Voigt, zu lauschen. 1.000 GegendemonstrantInnen wollten sie daran hindern. Ab 17 Uhr sperrte die Wuppertaler Polizei mit 1.200 Beamten die Stadthalle in Wuppertal-Elberfeld großräumig ab. Die Innenstadt war für den Verkehr völlig blockiert. Zu Auseinandersetzungen kam es dort, wo die Polizei Rep-Busse durch die Menge schleuste. DemonstrantInnen schmissen die Scheiben zweier Busse ein. Sieben Demonstranten wurden festgenommen, zwei verletzt. Die Reps konnten ihr Treffen durchziehen. Für sie gab es auch, so ein Rep -Wahlkampfleiter, „keinerlei Veranlassung, die Veranstaltung abzusagen“. Das wundert nicht, wenn man weiß, daß die Reps in NRW große Schwierigkeiten haben, Veranstaltungsorte zu finden. Die Städte weigern sich oder operieren mit unerfüllbare Auflagen. Wuppertal war die erste - und wohl auch die einzige - größere Rep-Wahlkampfveranstaltung.

bm