Klippe Klappen, klippklapp

■ „III nach 9“ als verbaler Tiefstflieger: Die kreuz oder die quer? / Ebermann for Moderator!!

Uuund: Sabbelsabbelsabbel, Blubb. Sabbelsabbelsabbel, Blubb. Sabbelsabbelsabbel, Blubb.

Wieder nix. Das mit dem Durchbruch bei „III nach 9“. Höchstens fallgeschwind weiter nach unten.

Dabei hatten sich alle ganz fest vorgenommen, daß uns diesmal endlich Hören und Sehen vergehen soll. Wegen der ganz dollen Typen: dollkühnen Männern, dollfliegenden Kisten, dollexotischen DDRlern, dollbösen Kernkraftwerklern, dollieben Kernkraftgegnerinnen, dolldanebenen Pyschologen, dolldrolligen Schauspielerinnen, dollausgetretenen Grünen, dollinfernalen Tripel-ModeratorInnen. Mit dollinvestigativen Fragen:

-Von Ich-stelle-nur-gute-Fragen-Juliane Bartel an übergesiedelten DDR-Stuntman Hick, nachdem er die Fernsehstudio-Wand mittels West-Auto durchbrochen hat: „Können Sie auf dem Po sitzen, ohne hibbelig zu werden? “ Oder: „Ihr Anzug hat doch mit Asbest zu tun?“

-Von Giovanndi di Lorenzo, der verwegenen Schlafmütze, an Thomas Ebermann, das Hoch aus dem Norden, klasse Pferdefan, Ex-grün und frischer „Lebensberater“ auf Radio 107: „Was würden Sie tun, wenn Joschka Fischer mit verstellter Stimme anriefe?“ Oder: „Was würden Sie antworten, wenn Otto Schily mit verstellter Stimme anriefe?“ (Oder war's in dem Fall unverstellt? Egal: Saupfiffig!)

-Von Randi Crott, ach Gott, an Volkmar Kirchhoff, auskunftsloser Schichtingenieur im Atomkraftwerk Greifswald in der DDR: „Ist Ihnen in jeder Minute bewußt, daß wir Ihnen unser Leben verdanken? “ Oder: „Könnten Sie sich vorstellen, woanders zu arbeiten?“

-Von Juliane Bartel an Georg Sieber, ungeschickter Polizeipsychologe mit Hang zu Eigenneurose, nach zweiminütiger Frageneinleitung bezüglich der LaFontaine -Attentäterin: „Man kann also Irre nicht aufhalten?“

-Von Giovanni di Lorenzo an Susanne Uhlen, rehkuhäugige Schauspielerin in Wildehe trotz Kindern: „Haben Sie Angst um ihr Leben?“ Oder: „Können Sie mich mal beraten, wie Sie das mit Ihrer funktionierenden Beziehung so machen, wo wir doch alle (Ich, G.d.L., natürlich nicht - d.R.) so kaputt sind?“

Von den Antworten ganz zu schweigen. Außer man weiß noch nicht, daß

-es „zunächst mal gesund“ ist (Sieber), wenn man andersartige Menschen ablehnt,

-daß Tschernobyl eine furchtbare Katastrophe war,

-daß ein Stuntman ein Restrisiko eingeht,

-daß Gottfried Böttcher Klavier spielt,

-daß Giovanni di Lorenzo noch zu haben ist.

Wer bietet weniger? Claudia Kohlhas