: Neuer Olympia-Zank
■ Berlin zu lahm in Sachen Olympia-Bewerbung?
Berlin-West. Dem Präsidenten des Landessportbundes Berlin (LSB), Manfred von Richthofen, geht ob der gemächlichen Arbeit des Senats in Sachen Berlin-Olympia seine Gelassenheit mehr und mehr flöten. Nachdem er wegen seiner Unmutsäußerungen bezüglich der Kompetenz des Senats in Sportfragen schon mehrfach angeeckt war, kritisierte er schon wieder lauthals das wenig sportliche, weil zu langsame, Tempo bei der Vorbereitung der Berlin-Bewerbung für Olympische Spiele im Jahr 2000.
Seine unbeherrschten Äußerungen kamen, wie geplant, auch der zuständigen Stelle zu Ohren, was zu erneutem Zank und Hader zwischen dem LSB und der für Sport zuständigen Senatsverwaltung führte.
Denn Senatorin Sybille Volkholz ist zu Recht wieder sauer und beteuert: „Wir sind keineswegs bei Null, wie der LSB -Präsident meint.“ Manfred von Richthofen hatte den Senat zu mehr Eile bei der Planung aufgefordert und gemäkelt, andere mögliche Bewerberstädte seien bereits viel weiter mit ihren Vorbereitungen, insbesondere im bauplanerischen Bereich.
Senatorin Volkholz hingegen weiß, wie sie selber eingesteht, wie knapp die Zeit bemessen ist. Die notwendigen Arbeiten für die Olympia-Bewerbung, so verspricht sie, würden zügig vorangehen und gänzlich im Zeitplan liegen.
Senat und Olympiabüro bemühen sich zudem ständig, mit dem Nationalen Olympischen Komitee und dem Landes-Sportbund die weiteren Schritte zu planen. Deshalb werde zur Zeit auch ein Gutachten erstellt zur Gründung einer Olympia-Gesellschaft oder eines Olympia-Vereins.
Das muß aber erst einmal fertig werden. Zudem bleibt abzuwarten, bis ein neuer Magistrat in Ost-Berlin gewählt sei. Aber dann werde sofort eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Olympia-Organisation vorbereite. Man merke: Bemühung Planung - Gutachten - Arbeitsgruppe.
Und schon mal in Rage, nahm die Senatorin auch sogleich das von Richthofen wohl nicht ganz für voll genommene und ständig kritisierte Olympia-Büro in Schutz. Das Büro unter der Leitung von Staatssekretär Kuhn arbeite „intensiv und professionell und unterstützt Ost-Berlin bei der Erstellung seiner Olympia-Studie“.
miß
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