Mohawk streiten um Kasino

■ Übernahme von US-Bundesgesetzen in Indianer-Reservat umstritten / Heckenschütze erschießt Glücksspielgegner

Berlin (wps/ap/taz) - Der Streit um die Frage, ob im Reservat der Mohawks, an der Grenze zwischen Kanada und den USA, Spielkasinos eröffnet werden dürfen, hat zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Mohawk-Gruppen geführt. Das erste Todesopfer ist der 22jährige Matthew Pyke. Ein Heckenschütze tötete ihn am Dienstag durch zwei Schüsse in den Rücken. Pyke lebte auf der US-Seite des Indianergebietes und war mit 300 weiteren Mohawk am Wochenende auf die kanadische Seite geflüchtet.

Sally Benedict, ein Cousin von Pyke und ebenfalls der Bewegung gegen die Glücksspiele engagiert, machte die „Kriegervereinigung“, wie die Glücksspielanhänger genannt werden, für den Mord verantwortlich. „Ich hoffe diese Tat wird dazu führen, daß die Bundespolizei diese Leute entwaffnen wird.“

Am Montag hatte der Gouverneur des Staates New York, Mario Cuomo, erklärt, daß er zwar gegen einen Polizeieinsatz sei, er die Bundespolizei aber bereits in Alarmbereitschaft versetzt habe. Mario Cuomo hatte Verhandlungen über Konzessionen für Spielkasinos angeboten. Dagegen hatten die Glücksspielgegner ihren Widerstand erklärt.

Hinter dem Streit um die Glücksspiele steht die grundsätzliche Frage, ob US-Bundesgesetze in dem indianischen Gebiet gelten können. Einerseits geht es um einen Machtkampf zwischen Anhängern der traditionellen Mohawk-Führer und denjenigen, die die Treuhandverwaltung des Reservats von der US-Regierung erhalten haben.

rs