Warnstreik der Metaller

■ Tarifverhandlung abgebrochen / Arbeitsniederlegung bei BMW und Demonstration in Charlottenburg.

West-Berlin. In Berlin kam es heute zum ersten Warnstreik für die 35-Stundenwoche. 130 Beschäftigte der BMW -Niederlassung in der Huttenstraße legten gestern für eine Dreiviertelstunde die Arbeit nieder. In der Werkskantine informierte IG-Metall(IGM)-Sekretär Burkhardt Bundt die Metaller über den Stand der laufenden Tarifverhandlungen. Einem Fernsehteam des SFB blieb das Werkstor verschlossen, der BMW-Vorstand in München hatte ihm den Zutritt zum Werksgelände verwehrt. Die IGM reagierte mit einer Presseerklärung: „Die Arbeitgeber scheuen offensichtlich das Licht der Öffentlichkeit. Das ist das Demokratieverständnis der Arbeitgeber, das sie öffentlich in vollmundigen Erklärungen bekunden, das aber tatsächlich am Werkstor endet.“

Vor dem Gebäude des Arbeitgeberverbandes der Berliner Metallindustrie in der Schillerstraße demonstrierten mehrere hundert Metaller. Sie forderten die Festschreibung der 35 -Stundenwoche, keine Leistungsverdichtung und den Erhalt des freien Wochenendes. Manfred Foede, Bezirksleiter der IGM, erklärte in einer Ansprache, daß die Arbeitgeber bald sehen können: „Unsere Geduld ist zu Ende, Warnstreiks werden zur solidarischen Pflicht.“ Zuvor war die 7. Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und dem Metallverband erwartungsgemäß ergebnislos gescheitert. Ab heute will die IGM die Beschäftigten der Berliner Metallbetriebe verstärkt zu Warnstreiks aufrufen.

aku