„Schwarze Blume“ - „Iluba Elimnyama“

■ Freie Theatergruppe aus Zimbabwe in Bremen

„Erstmal werden wir die Bühne aufwärmen“ - eine Ankündigung, die das bremische Publikum von Theater-Ensembles nicht gewöhnt ist. Das hielt aber „Iluba Elimnyama“, die freie Theatergruppe aus Zimbabwe, die am Samstag vor hundert ZuschauerInnen im „Dritte-Welt-Haus“ gastierte, für sehr angebracht.

Und die fünf SchauspielerInnen trommelten und tanzten traditionell-modernisiert-zimbabwanisch - bis sie selbst und das Publikum bestens angetörnt waren. Ihr sich nahtlos anschließendes Stück „Suffer's Nothing“ („Wir lassen uns nicht unterkriegen“) folgte dem Weg fünf junger Leute aus der Dorfgemeinschaft in die „town-ships“:

Der erste, der geht, will sich nicht beschneiden lassen, wird als Feigling beschimpft. In der Stadt wird er Polizist und rächt sich an denen, die ihn einst verspottet haben und ebenfalls in der Stadt gelandet sind, wo sie sich notgedrungen mit Diebereien und Prostitution am Leben halten.

Das professionelle Schauspiel ist durchwoben mit Liedern und Tänzen. Besonders eindrucksvoll: das herzzerreißende Klagelied der Frauen, als wieder ein Mann das Dorf verlassen will. Und: die Szene, als die jungen Männer ihrem Mannes -Stolz tänzerisch Ausdruck verleihen, worauf die Frauen belustigt die Macho-Bewegungen nachahmen.

Die fünf von „Iluba Elimnyama“ (Schwarze Blume) können im Gegensatz zum weißen Theater des Landes nicht mit Subventionen rechnen. Anläßlich des zehnjährigen Staats -Geburtstags Zimbabwes haben Zimbabwe-Netzwerk und Heinrich -Böll-Stiftung „Iluba Elimnyama“ in die BRD eingeladen. Als Zugabe erzählten SchauspielerInnen pantomimisch eine alte afrikanische Legende - von dem Kind, das das verbotene Feld betrat. Eine Legende, die mehr anrührte als das vorher umgesetzte Thema „Landflucht“. Eine Legende, die Lust machte auf einen ganzen Abend voller afrikanischer Geschichten.

B.D.