ARD lehnt DDR-Angebot ab

Hamburg (dpa/afp) - Die ARD hat das Angebot der DDR abgelehnt, fünf Sender zur weiteren Verbreitung des Ersten Fernsehprogramms in noch unversorgten Gebieten der DDR zu mieten. Der ARD-Vorsitzende Kelm gab dies am Mittwoch bekannt. Als Begründung nannte Kelm die nicht akzeptablen Bedingungen der Post der DDR und des Deutschen Fernsehfunks (DFF). So sollten die Sender der ARD erst von 20 Uhr an zur Verfügung stehen, zwischen 17 und 20 Uhr sollte dagegen ein Zentralprogramm des DDR-Fernsehens ausgestrahlt werden. Außerdem ging die DDR entgegen der ARD-Auffassung davon aus, daß keine weiteren Urheberrechtskosten entstehen. Dies hätte die jährlichen Kosten für die ARD über die reinen Mietkosten für die Sender von zwei bis drei Millionen Mark weiter erhöht. 15 Prozent der DDR-Bevölkerung, hauptsächlich im Bereich Dresden, sind noch nicht mit dem bundesdeutschen Sender versorgt. Zur Gestaltung der künftigen gesamtdeutschen Rundfunklandschaft wollten sich die ARD -Intendanten nicht klar äußern. Zu den festen „Wertvorstellungen“ der ARD bei der Neugestaltung des Rundfunkwesens gehöre jedenfalls ein staatsferner freier Rundfunk auf öffentlich-rechtlicher Basis. „Dazu sind alle möglichen Modelle denkbar. Die politischen Instanzen müssen aber die Vorgaben machen“, meinte Kelm.