Wieder von vorne anfangen

■ Die deutschen Hockeyfrauen sind traurig über achten WM-Platz

Berlin (dpa/taz) - „Die Luft ist einfach raus“, erklärte Mannschaftsführerin und Torfrau Susanne Wollschläger nach dem enttäuschenden 1:2 der bundesdeutschen Hockeyfrauen gegen Spanien, dem ersten Plazierungsspiel der 7. Damenhockey-Weltmeisterschaft. Haarscharf analysiert, und so verloren die Deutschen auch das zweite und letzte Spiel gegen Neuseeland glatt mit 1:4.

Dadurch sind sie immerhin die achtbeste Frauschaft der Welt.

Doch die ist trotzdem traurig, hieß doch das von Bundestrainer Paul Lissek ausgegebene Minimalziel Platz fünf. Nicht zufällig: Mit dieser Plazierung hätte sein Team an der Champions Throphy, einem Turnier der fünf Weltbesten, den Schläger mitschwingen dürfen.

„Natürlich wollten wir gewinnen, aber die Enttäuschung über das Verpassen des Halbinals steckte in uns, so daß wir viel zu verkrampft und unkonzentriert spielten“, erklärte Frau Wollschläger. Die 66malige Nationalspielerinnen war einzig überragend und verhinderte mit tollen Paraden schlimmere Niederlagen.

Tröstlichen Zuspruch spendete kein Geringerer als Stefan Blöcker, der genieverdächtige Frankfurter Nationalstürmer „Ich kann verstehen, daß bei den Mädels Motivationsprobleme auftraten.“ Als Rückschlag im Hinblick auf den Aufbau eines schlagkräftigen Teams für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona empfindet hingegen Magda Esser, Damenwartin des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) das WM-Abschneiden: „Eine bittere Niederlage. Jetzt müssen wir neu anfangen und eine neues Team aufbauen.“ Konsequenzen ergeben sich hinsichtlich der nächsten Welttitelkämpfe 1994 in Dublin/Irland. „Das Schlimmste ist, daß wir nun auch für die kommende WM in die Qualifikation müssen“, erklärt Magda Esser.

Zumindest darum brauchen sich die Frauschaften von Australien und den Niederlanden keine Sorgen zu machen. Sie bestreiten das Endspiel, welches da lautet: Olympiasieger gegen Titelverteidiger.

miß

Niederlande - England 5:0, China - Spanien 1:0, Argentinien

-USA 4:0, Kanada - Japan 1:0