„Hubble“ bleibt gestört

■ Weltraumteleskop bekommt Sternenfeld nicht ins Visier / Details über Ursache des Fehlschlags sind nicht bekannt

Washington (dpa/taz) - Das Hubble-Weltraumteleskop, das Ende April als Jahrhundertereignis im All stationiert worden war, sendet nach wie vor keine Bilder. Das Gerät hat es bislang nicht geschafft, die Sternenzusammenballung NGC3532, die rund 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, ins Visier zu bekommen. Und ein Testbild von NGC3532 gehört zu dem Programm, um das zwei Milliarden Dollar teure Weltraumteleskop für die Erforschung des Alls genau einzustellen.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat noch keine Lösung des Problems gefunden und versucht weiterhin mit Computerbefehlen, das Teleskop einzustellen. Wie Ingenieure des Kontrollzentrums in Huntsville (Alabama) am Montag berichteten, hätten sie es bei fünf Versuchen seit Samstag nicht geschafft, das Sternenfeld zu lokalisieren und das Teleleskop darauf auszurichten. Details über die Ursachen des Fehlschlags wurden bisher nicht bekannt gemacht. Hubble sollte bereits eine Woche nach der Stationierung ein erstes Testbild liefern. Bis zur regulären Inbetriebnahme wurde allerdings der Zeitraum von „einigen Monaten“ angepeilt, weil der Apparat überaus kompliziert ist.

Mit Hubble, dem bislang leistungsfähigsten Teleskop der Geschichte, wollen die Astronomen Milliarden Lichtjahre weit in den Orbit blicken, auf Gestirne, die noch niemals zuvor ein Mensch gesehen hat. Da Licht aber auch Milliarden Jahre braucht, um die Entfernung von den weit entfernten Gestirnen bis zur Erde zurückzulegen, ist dies zugleich ein Blick in die Vergangenheit des Kosmos.

-man