Konferenz gescheitert

■ USA verhindern bei UNO-Umweltkonferenz im norwegischen Bergen Grenzwerte für Kohlendioxid- und FCKW-Reduktion

Mit einer völlig unverbindlichen „Ministerdeklaration“ über die Begrenzung von Kohlendioxidemissionen endete am Mittwoch die UNO-Umweltkonferenz im norwegischen Bergen. Die USA weigerten sich als einzige von 34 teilnehmenden europäischen und amerikanischen Nationen bis zuletzt standhaft, die CO2 -Ausstöße bis zum Jahr 2000 auch nur auf dem derzeitigen Stand einzufrieren. Die Konferenz ist damit in ihrer wichtigsten Zielsetzung gescheitert.

Den Amerikanern zufolge verursache eine Begrenzung des CO2 -Ausstoßes wirtschaflich nicht zu vertretende Kosten. Da die Konferenz nur dann völkerrechtlich wirksame Beschlüsse fassen kann, wenn alle Konferenzteilnehmer zustimmen, läuft die Ministerdeklaration als Goodwill-Erklärung ins Leere. Die Amerikaner sorgen mit ihren Kohlendioxidemissionen, deren Anteil am weltweiten Ausstoß 22,3 Prozent beträgt, für den Löwenanteil an der Erwärmung der Erdatmosphäre.

Ebenfalls am Einspruch der USA scheiterte ein europäischer Entwurf, Entwicklungsländer bei der Reduzierung von FCKWs mit 100 Millionen Dollar zu unterstützen. Mit der Begründung, daß man amerikanische Dollar nicht in ein Faß ohne Boden werfen wolle, verweigerte die US-Delegation die Zustimmung. Der Plan sah vor, die Produktion des Ozonkillers in den Entwicklungsländern bis 1998 um die Hälfte zu verringern.

Als besonders zynisch werteten Umweltschutzgruppen das Feilschen um unverbindliche Worthülsen in der Ministerdeklaration, da das Scheitern eines einstimmigen Konferenzkonsenses von Anfang an feststand. Die Kritik der Umweltschützer: Die europäischen Teilnehmerländer haben nicht genug Druck auf die USA ausgeübt.

mad