Hauswirtschaft als Weg aus der Benachteiligung

■ Außerbetriebliche Ausbildung vorgestellt

Ist denn eine hauswirtschaftliche Ausbildung heute noch modern? Die Erfahrungen des Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsvereins zeigen: Ja! Die zweijährige Ausbildung sei sehr vielseitig, sagte Gisela Hüller, Vorsitzende des Vereins gestern bei einer Pressekonferenz. Und weil gerade die Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise Krankenhäuser, Kindertagesstätten als Arbeitgeber Interesse an den „Hauswirtschaftstechnischen Betriebshelferinnen“ haben, beteiligen sie sich gemeinsam an der Ausbildung. Das erste Ausbildungsjahr findet beim Frauen -Erwerbs- und Ausbildungsverein statt.

Außer einer hauswirtschaftlichen Grundbildung können die Mädchen während dieser Zeit versäumtes Schulwissen nachholen. Die Lehrerinnen sind auch Sozialpädagoginnen und deshalb Ansprechpartnerinnen für All

tagsprobleme. „Die Mädchen fühlen sich hier richtig zu Hause,“ so Gisela Hüller. Das zweite Ausbildungsjahr findet in den Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung statt. Auch während dieser Zeit kommen die Mädchen einmal in der Woche, umihre schulischen, praktischen oder alltäglichen Probleme mit den vertrauten Ansprechpartnerinnen zu besprechen.

Die Ausbildung wird von der Bundesanstalt für Arbeit aus dem sogenannten Benachteiligtenprogramm finanziert. Zugangsvoraussetzung: ein halbes Jahr einer berufsvorbereitenden Maßnahme. Nach Abschluß der Gesellinnenprüfung vor der Handwerkskammer haben die Mädchen auch den Hauptschulabschluß. Rund 70 Prozent der Absolventinnen konnten bisher eine Arbeitsstelle finden. Im September beginnt die neue Ausbildung.

bear