Noch einmal diskutieren

■ betr.: "te Abschiebung für Roma-Familien", taz vom 19.5.90

betr.: „te Abschiebung‘ für Roma-Familien“, taz vom 19.5.90

In dem ansonsten gut recherchierten Artikel über die Familien in Nürnberg und deren Lebenssituation wird der Eindruck erweckt, Herr Beckstein, Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, hätte in einem Gespräch mit uns (Unterzeichner) ein generelles Bleiberecht zurückgewiesen. Dem ist nicht so. Herr Beckstein hat vielmehr in Anerkennung der Verantwortung für die Roma darauf hingewiesen, daß eine Lösung gefunden werden müsse, die Ungerechtigkeiten gegenüber auch den Roma ausschließt, die bereits wieder zurückgekehrt sind. In der Lösung von Nordrhein-Westfalen sieht er eine Scheinlösung, da bei konsequenter Anwendung nur ein sehr geringer Teil der Roma hierbleiben könne und außerdem in keiner Weise auf die spezifischen Familienbande Rücksicht genommen werde (Familiennachzug?)

Unter diesen Bedingungen wurde vereinbart, daß über die Kriterien einer möglichen Bleiberechtslösung noch einmal miteinander diskutiert wird. Bis zu einer entsprechenden Lösung könne über Einzelfälle geredet werden.

INS e.V., Nürnberg