Bremer Innenstadt wird runderneuert

■ Senat beschloß Ausweisung als Sanierungsgebiet / 79 Millionen für Oberzentralität

Bremens Innenstadt soll schöner und vor allem viel „oberzentraler“ werden. Rund 79 Millionen Mark will der Bremer Senat bis 1995 insgesamt zwischen der Neustadt und Bahnhofsvorplatz investieren, um Bremen endlich zu standesgemäß „zentraler Bedeutung im nordwestdeutschen Raum“ zu verhelfen. Vorzug des Programms: Der Löwenanteil der Mittel stammt aus Städtebau-Förderungstöpfen des Bundes.

Um an die Bonner „Staatsknete“ ranzukommen, beschloß der Senat gestern die förmliche Ausweisung der gesamten Bre

mer Innenstadt als Sanierungs gebiet. Wichtigstes Ziel der jetzt geplanten Sanierungsmaßnahmen laut Senatsbeschluß: Verbesserung des ÖPNV- und Fahrradnetzes Begrünung und Entsiegelung von öffentlichen und privaten Flächen Vergrößerung der Geschäftsflächen bei gleichzeitiger Sicherung der Wohnfunktionen Erhalt der historischen Altbausubstanz und Verbesserung der „Aufenthaltsqualität durch Ausdehnung von Fußgängerzonen“ und „ge

stalterische Aufwertungsmaß nahmen“.

Fünf Jahre hatten Bremens Stadtplaner die Innenstadt auf Mängel untersucht. Ihre Diagnose: „Die Innenstadt entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen eines Oberzentrums“. Im Klartext: Zu wenig Platz für schicke Läden, zu „kleinkarierte“ Bebauung in der Vorderen Neustadt, zu scharfe Grenzen im Centrum, z.B. durch die Martinistraße, die Weserufer und Altstadt von der Obernstraße abtrennt. Jetzt muß dem Sanierungskonzept nur noch die Bürgerschaft zustimmen.

K.S.