„Lächeln Sie entspannt“

■ Nach taz-Reportage: CDU-Stadtrat Heinrich gibt Polen in der Kantstraße gute Tips / Doch wo bleiben die Klos?

Charlottenburg. Auch Stadtrat Helmut Heinrich (CDU) aus Charlottenburg liest 'taz‘. Schon einen Tag nach unserer Reportage vom Montag („Der Gummiknüppel ist nicht für die Polen“), in der wir fragten: Wo, Herr Stadtrat Heinrich, bleiben denn die zusätzlichen Abfallkörbe und WC-Container?“ ist er aktiv geworden.

Nun hat es in der Eile für Abfallkörbe und Klos nicht reichen können, aber immerhin für einen Merkzettel in deutscher und polnischer Sprache. Im Gegensatz zu der Stadtregierung im Osten, die die ausländischen Händler vom Alex vertreiben will, heißt Heinrich die Gäste mit unverzollter Ware „herzlich willkommen“ und regt zum Nachdenken an. Denn „wo so viele Menschen zusammen kommen, wachsen Belastungen. Viele sind vermeidbar“. Er rät, „überflüssiges Verpackungsmaterial beim Händler zu lassen“. Und Toiletten seien „ganz in der Nähe“, man solle auf Hinweisschilder achten. Und wenn in dieser Straße auch viele Läden eingerichtet wurden, die „Sie und andere zu preisgünstigen Einkäufen nutzen“, so gibt es doch „überall in Berlin Geschäfte, in denen Sie günstig einkaufen können“.

Den handeltreibenden Gästen aus Richtung Osten versucht Heinrich auch zu erklären, daß sich für die Kantstraßen -Anwohner viel verändert habe: „Mehr Schmutz, Fäkalien in Ecken, Fluren und Höfen, Beschimpfungen, Diebstähle und Gewalt“. Und er bittet: „Helfen Sie mit. Einige hören vielleicht eher auf Menschen in der eigenen Landessprache. Wenn Ihnen trotzdem jemand unfreundlich begegnet von hier oder aus der Fremde: Lächeln Sie entspannt.“ Oder auf polnisch: „Usmiechnij sie!“

diak