Spaltung des Arbeitsmarktes

■ OECD: Tiefere Kluft zwischen Sektoren mit Arbeitskräftemangel und Langzeitarbeitslosigkeit

Paris (dpa) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) befürchtet für die 90er Jahre eine weitere Spaltung des Arbeitsmarktes mit Angebotsmangel in bestimmten Sektoren und hoher Langzeitarbeitslosigkeit in anderen. In dem Lagebericht an die Pariser OECD-Ministerkonferenz heißt es, die schnelle Verbreitung neuer Techniken, die Liberalisierung des Handels und die Öffnung der bisherigen Planwirtschaften lasse ein „dauerhaftes Wachstum von Produktion und Beschäftigung“ erhoffen. Gleichzeitig verlangsame sich das Wachstum der Erwerbsbevölkerung, weil immer weniger Jugendliche auf den Markt drängten.

Dem stünden jedoch Arbeitsplatzverluste in Schrumpfungsbranchen gegenüber. „Ohne die Verdoppelung der Anstrengungen und einer Änderung der Orientierung der Arbeitsmarktpolitik besteht die Gefahr, daß Mangel an Arbeitskräften und bestimmten Qualifikationen neben langanhaltender Arbeitslosigkeit und Ausschluß aus der Gesellschaft existieren.“

Empfohlen werden deshalb Eingliederungshilfen für Arbeitslose, die Erhöhung der Arbeitsqualität und mehr Umschulungen. Lediglich Schweden gebe mehr Geld für aktive Arbeitsmarktpolitik aus als für soziale Beihilfen, monierte die Organisation in dem Bericht.