Kinderkino: „Tim und Struppi am Haifischsee“

■ James Bond in Knickerbockern

Die Großen sind tolpatschig, dumm oder böse, und ohne den kleinen Tim würde jedes Abenteuer übel enden. Da freu'n sich die Kurzen natürlich diebisch und der Zeichner Herge hat mit diesem Erfolgsrezept von 1930 bis in die 70er 130 Mio. Comics in 33 Sprachen an das Kind gebracht.

Tim - der ewigjunge Pfadfinder, an dem das einzig Kecke die rotblonde Haartolle ist. Und wenn er - alle zehn Minuten in ausweglose Situationen kommt, dann ist da immer sein treuer Hund Struppi, der um Hilfe bellt, das Seil durchbeißt uswusw. „Asterix“ und „Idefix“ sind Ableger von „Tim und Struppi“, wie es deren Erfinder selber zugeben. Und das französische Filmstudio, das mit den „Asterix„-und „Lucky Luke„-Filmen großen Erfolg hatte, produzierte auch zwei Zeichentrickfilme mit „Tim und Struppi“, die nun in der Schauburg gezeigt werden.

„Tim und Struppi am Haifisch hierhin bitte die

Comiczeichnung mit

Tim, ohne Struppi

see“ wirkt wie eine Parodie auf James Bond Filme, mit dem Supergangster Rastapopoulos und seinem hochtechnisierten Hauptquartier am Grunde eines künstlichen Sees. Der hochgradig verwirrte Professor Bienlein hat einen Wunderapparat erfunden, und um den zu bekommen, entführt der Bösewicht Kinder, läßt Flugzeuge abstürzen und stellt Tim eine Falle nach der anderen. Tims Freunde, Käptain Haddock, die Detektive Schultze und Schultze sowie die immerwährend trällernde Sängerin Bianca Castafiore sind alle so schusselig, daß sie nur zu Slapstickeinlagen taugen.

Wahrscheinlich werden Tim und Struppi auch bald in einem realen Spielfilm zu bewundern sein. Hollywoods Kindskopf Steven Spielberg hat die Weltrechte gekauft und Jean Jacques Beineix soll Regie führen. Als Tim ist Christopher Lambert vorgesehen - dem steht die Haartolle bestimmt prima. Wilfried Hippen

Schauburg, 16.00 Uhr