Erste unverständliche Pressekonferenz

■ Der neue Intendant der Berliner Freien Volksbühne, Hermann Treusch, anläßlich des ersten Programms der neuen Serie VOLX-Bühne am 27. Mai 1990

Wenn Sie, wie Sie glauben, einen wirklichen Eindruck, während ich weiterhin bestätige, daß ich es nicht nur nicht schon nicht bin, den Sie suchen, erkläre ich ohne Vorbehalte, und es muß niemand wiedersprechen, aber ich bin der Meinung, und da stehe ich hinter niemandem zurück, ich werde sagen können, ich gehe davon aus, daß ich dürfen möchte, was ich wollen könnte, wenn ich deutlich machen könnte, um der Sache willen, die wir gemeinsam vorantreiben wollen, wegen der Größe der Aufgabe, der nationalen Hingabe, für das Chaos, für einen neuen Anfang, gegen alle Urteile, quasi es geht um das Ganze, wir machen nichts Halbes, ich korrigiere mich auch nicht, weder um das Halbe noch um das Ganze, im Ernst um ein Viertel, denn es geht um das Wollen an sich, das Werden um das Halbe, das Gelingen des Ganzen, das Sein im Viertel, das Viertelfinale, das Halbfinale und das Finale Finale, wie ich schon sagte, was soll ich sagen, wenn der Allwissende, der Theatergott, den manche Marx und manche den Macher nennen, manche die Senatorin und manche die Partei nennen, um nicht zu sagen, den Verein, und wer vereint sich da, ich widerspreche mir auch aus Prinzip, als stünde ich auf verlorenem Posten, aber auch aus Prinzip, um mich an den Busen der Nation zu werfen und diesen zu beschwören, denn er lag schon immer über dem Nabel, und was ist der Nabel derselben, wir kommen auf die Kerne des Theaters, des Volkes, der Volksbühne, die wir mit X schreiben, um uns ein U vorzumachen, dieses leeren Hauses, des einzigen Hauses mit Utopie, weil es voller werden kann, und wir widersprechen unseren Gegnern, weil wir uns grundsätzlich widersetzen werden, gegen alle Widerstände und Widerlichkeiten, auch gegen die regierende Partei, weil wir ihr alles zutrauen, gerade weil sie so auffällig unauffällig ist, wir werden unseren Mund halten und alle Schritte unter uns nehmen, werden außer Rand und Band geraten, verwerflich zugegeben, aber umwerfend nicht, wir schweigen über alles, um es öffentlich anprangern zu können, alle können uns mal, es ist ein Wahnsinn, der nackte, den wir betreiben, ein Irrsinn, den die betreiben, und ein nackter, aber nur weil sie sich nicht rechtzeitig angezogen haben, es wird nämlich kalt, im heißen Herbst 1990, kalt in Germania, es wird eisig, aber in der Kälte kannn ich den Arsch nicht entblößen, damit er geleckt wird, ich presse nicht, ich erpresse keine Erklärung, keine Presseerklärung.

Sie alle, ob Martiny-Dry, Kirchner - der Erbauer, ob Fischer-Drops oder die Frau auf dem Eisfeller (so heißen die) sollen doch erklären, was ich hier erklären hätte wollen.

Sanierung, Umbau, keine Schließung. Sollen die doch machen, wir machen weiter.