Gesundheitsförderer fördern

■ Rhizom und Gesundheit & Kultur starten EG-gefördertes Projekt

„Gesundheitsförderer“ könnten sie sich zum Beispiel nennen. Obwohl es diesen Beruf eigentlich noch nicht gibt. Aufgaben warten allerdings im Überfluß auf sie: Das hat auch die EG erkannt und entsprechende Mittel bereitgestellt. Auch das Gesundheitsreformgesetz legt mit seinem Paragraphen 20 einen besonderen Schwerpunkt auf die Gesundheitsvorsorge.

„Es zeichnet sich ein zunehmender Bedarf an MitarbeiterInnen mit interdisziplinären Kenntnissen im Gesundheitsbereich ab“, sagt Frank Siepmann vom Verein „Gesundheit und Kultur“, der zur Zeit sein zweites Gesundheitssommercamp vorbereitet. Ab 1. September wollen „Rhizom“ und „Gesundheit und Kultur“ SozialhilfempfängerInnen und Langzeitarbeitslose zu „Gesundheitsförderern“ weiterqualifizieren. Zwei Jahre dauert ihre Ausbildung in Form „integrierten Arbeitens und Lernens“. Auf der Grundlage eines ganzheitlichen

Gesundheitsbegriffs werden den TeilnehmerInnen „Qualifizierungsbausteine“ aus dem Bereich der Prävention vermittelt.

Die beiden Träger Rhizom und „Gesundheit und Kultur“ richten sich mit ihrem Modellprojekt zum Beispiel an AkademikerInnen wie Psychologen, Sozialwissenschaftler, Pädagogen oder Ökotrophologen. Auch Arbeitslose aus dem Gesundheits-, Pflege-oder Erziehungsbereich können sich an dem Projekt beteiligen. Dabei geht es zwar zunächst darum, gemeinsam sinnvolle Beschäftigungsfelder zu entwickeln und umzusetzen.

Mittelfristig bietet das QIB (Qualifizierung in Beschäftigung) den TeilnehmerInnen aber auch die Möglichkeit, „anschließende Qualifizierungsstränge zu verfolgen und unter Umständen auch eine eigene Existenzgründung anzustreben“, erläutert Bernd Becker vom Rhizom-Modell Soziale Ökologie die Zielrichtung. Und längerfristig wol

len die beiden Kooperations partner ein Gesundheitshaus „als kommunales Gesundheitsversorgungssystem“ für Bremen aufbauen.

Bestandteil des Qualifizierungsprogramms sind in den blockweisen Theorie-und Praxisphasen zum Beispiel Didaktik und Methodik der Gesundheitsberatung, Aspekte einer sozialen Medizin, Einführung in anwenderorientierte EDV-Programme (Textverarbeitung, Datenbankprogramme, Projektplanungsprogramme), sowie Praktikumsphasen in verschiedenen Institutionen und Betrieben im Gesundheitsbereich. Die TeilnehmerInnen können außerdem Zertifikate als Übungsleiter für Bewegungskultur, körperorientierte Therapieansätze, Atem und Massage erwerben.

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Eine Informationsveranstaltung ist am 5.7.1990 bei Rhizom -Modell Soziale Ökologie, Elsflether Str. 29 (Schulungsraum). Tel. 39 37 22