Die Gurke des Tages

DIE

NERY ALBERTO PUMPIDO

Es gibt eine alte südamerikanische Fußball-Weisheit: Im Tor steht immer der Trottel. Wo immer ein paar Latinos in einem Hinterhof gegen eine Pille treten, ist ihr Hauptproblem, ein Opfer zu finden, das sich zwischen die Pfosten stellt. An diese chronische Torhütermisere eines ganzen Kontinents knüpfte die Leistung des argentinischen Torhüters Nery Alberto Pumpido nahtlos an.

Er legte beim WM-Auftakt gegen Kamerun den Grundstein für die Blamage der Maradonesier. 66. Minute: Flanke auf Kameruns Hünen Oman Biyik, der aber nur ein kraftloses Kopfbällchen zustandebringt, das gemächlich auf Pumpido zuhoppelt. Der taucht hinunter, mimt den klassischen Fliegenfänger und läßt das Leder durch die Hosenträger in die Maschen kullern. 1:0 für Kamerun, Pumpido erbleicht.

Tore wie dieses kassieren mit Vorliebe solche Torhüter, die sonst ein ganzes Spiel lang „kaum geprüft“ wurden. Der Bremer Keeper Oliver Reck bringt sowas regelmäßig im DFB -Pokalfinale zustande - bei geringfügig strammeren Schüsschen.

Pumpido, zwar nicht gerade eine Perle seiner Zunft, galt bislang als leidlich zuverlässig. Sein Superhecht gegen Kamerun darf als zweitbeste Torwartleistung in die Geschichte eingehen.

Übertroffen nur noch vom legendären Frankfurter Torsteher Jürgen Pahl, dem es beim Abwurf gelang, den Ball direkt hinter sich ins eigene Tor zu werfen. Für Pumpido ein Glas saure Gurken mit einem Extrazusatz Vitamin A - gut für die Augen.

-man