Die Gurke des Tages

DIE

DIE PETERMÄNNER

Für uneingeweihte: Die Petermänner sind jenes Team, das sich anarchiebewußt nach dem berühmten Affen und Freiheitskämpfer Petermann nennt, der bei einem Fluchtversuch aus dem Kölner Zoo von hinten erschossen wurde und dabei die linke Schimpansenfaust gereckt haben soll; schon bei der Organisation der Alternativ-Meisterschaft hatte es seine diesjährige Formschwäche erkennen lassen (siehe nächste Seite).

Zum Auftakt des kölschseligen Sippentreffens wurden eine arg dröge Diskussion über „Linken Fußball - Rechte Fankultur“ neunmalkluger Sozialarbeiter aus Fanprojekten dargeboten („Ihr müßt mal den Dialog mit den Fans suchen“), dann hatten die 14 auswärtigen Elfen kein Bett und einigen wurde zugemutet, in edlen Trutzburgen des Herbergswesens („Hyatt Regency“) zu nächtigen, wenn auch zu einem Fünftel des Normalpreises.

Reiner Osnowski, stürmender Teamchef, wurde zwar erstmalig seit langem nicht wegen falscher Tritte oder Worte vom Platz gestellt, kokettierte aber im WDR flapsig mit der teameigenen Arroganz („Wir werden ja gern als Bayern München der Alternativen bezeichnet“), hatte sein Einladungsschreiben mit „liebe Punkt- und Torlieferanten“ überschrieben, und reckte, welch Fauxpas, die rechte Faust, als er einmal den Wind unfair zu einem direkt verwandelten Eckball genutzt hatte.

Eine eigens für das Turnier aufgenommene Team-Hymne („Petermann, Petermann, deutscher Meister lebenslang“) war zwar exzellent produziert, aber von den Gegnern bald vielstimmig umgedichtet worden: “... Petermann bleibt hinten dran.“ Schließlich belegte der ewige Sieger und Titelverteidiger Platz 11.

Das paßte zu Köln, und zeigte die ganze Unersättlichkeit der Af fen-Kicker: Einmal 1 reicht ihnen nicht.

-müll