Liberia: Frieden verzögert

Abidjan (afp) - Der Beginn der Friedensgespräche über Liberia, die gestern beginnen sollten, wird sich voraussichtlich wegen Anreiseproblemen von Teilnehmern um mindestens einen Tag verzögern. Wie aus verschiedenen Orten in der Region zu erfahren war, hat vor allem die Rebellendelegation der Nationalen Patriotischen Front (NPFL) Schwierigkeiten mit der Reise nach Freetown. Zwar brachen die Guerilla unter der Führung von Tom Woweiyu bereits am Samstag nachmittag aus der 144 Kilometer östlich von Monrovia liegenden Hafenstadt Buchanan auf und wurden gestern in Abidjan erwartet. Dort ist aber unklar, wie sie in die Hauptstadt Sierra Leones weiterreisen sollen. Die Delegation verlangte außerdem Sicherheitsgarantien für ihren Aufenthalt in Freetown. Die Regierungsdelegation hat Monrovia gestern verlassen. Die kirchlichen Teilnehmer an dem Gespräch, durch deren Vermittlung die Gespräche zustandekamen, sowie ein Vertreter der US-Botschaft trafen bereits am Vormittag aus Monrovia in Freetown ein. Nach Berichten westlicher Korrespondenten stellte die Boeing 737, die von der US-Botschaft in Monrovia zur Evakuierung der Amerikaner aus Liberia eingesetzt wurde, am Sonntag ihre Flüge nach Abidjan ein. Nach Angaben der Botschaft wurden bis Sonntag insgesamt 360 US-Bürger aus dem westafrikanischen Land in die Elfenbeinküste ausgeflogen. Von dort sollten sie in die USA gebracht werden.