AL und Bündnis 90: Autark statt Atom

■ „Grüne Energiewende“ gefordert / Heizwerke sollen Strom erzeugen

Berlin. Eine „grüne Energiewende für Berlin“ haben gestern die Westberliner Alternative Liste und das Ostberliner Bündnis 90 gefordert. Kernpunkt ist der Umbau von etwa 1.500 kleineren Heizwerken im Ostteil der Stadt, die dort Industriebetriebe und Haushalte mit Wärme versorgen. Sie sollten künftig als Blockheizkraftwerke (BHKWs) arbeiten und neben Wärme auch Strom erzeugen, forderten der AL -Abgeordnete Hartwig Berger und der Ostberliner Stadtverordnete Sebastian Pflugbeil. Bis zum Jahr 2005 könne Berlin damit vom Stromimport unabhängig werden und die „Autarkie“ erzielen, erklärte Berger.

Während der Westteil der Stadt seinen Strom vollständig selbst erzeugt, muß Ost-Berlin mehr als zwei Drittel des Bedarfs von außerhalb beziehen. Die DDR-Atomkraftwerke, die dazu beitrügen, so Berger, stellten jedoch eine „akute Bedrohung“ für die Stadt dar. Neben dem Bau von Blockheizkraftwerke schlagen AL und Bündnis 90 vor, bestehende Kraftwerke in Ost und West durch moderne Gas -Kombikraftwerke zu ersetzen und zu ergänzen, die einen besseren Wirkungsgrad hätten als herkömmliche Anlagen. Wieviele neue Kraftwerke in Ost-Berlin nötig seien und welche existierenden Anlagen im einzelnen abgestellt werden müßten, konnten Pflugbeil und Berger aber nicht sagen.

Finanziert werden soll die Energiewende mit einem „Berliner Luft- und Klimapfennig“. Wenn jede Kilowattstunde um einen Pfennig verteuert würde, kämen pro Jahr 160 bis 170 Millionen Mark zusammen, rechnete Berger vor.

hmt