: Lattenknaller statt „Don Giovanni“
Was macht man während der Fußball-WM in Italien, wenn man volle 800 Kilometer vom nächstgelegenen Spielgeschehen entfernt ist und die Benzingutscheine ausgegangen sind? Wir jedenfalls haben aufgegeben. Der erste Tag hier unten ohne einen Besuch im Stadion...
Flugs wurde ein Aktiv-Programm für die Nervösen unter uns ins Leben gerufen: Die Tagesordnung: 10.00 Uhr Sektfrühstück, 11.30 Uhr Besichtigung der Dali-Ausstellung in der Villa Granole, 11.50 Besuch der Blauen Grotte am Gardasee, 16.00 Uhr Kaffee und Kuchen beim deutschen Konsul in Mailand, 16.15 Uhr halbe Stunde Freizeit und Shopping in der Altstadt. Am Abend gibts wahlweise „Don Giovanni“ in der Mailänder Scala oder Disco.
Daraus wurde leider nichts. Denn statt zu Essen forderten wir den italienischen Koch und die Kellner aus unserer Pension zu einem vorgezogenen Endspiel heraus. In der glühenden Mittagssonne von Verona spielten wir den Gegner mit 9:2 in Grund und Boden. Das Feuerwerk wurde schon in der dritten Minute durch einen Lattenkracher von Bum-Bum-Kuddel eröffnet (leider mußte er zur Halbzeit wegen Blasen an den Füßen ausgewechselt werden).
Frisch geduscht und in bester Stimmung versammelten wir uns später zum Abendessen. Aus uns unerklärlichen Gründen wurde jedoch nichts serviert. So zogen wir uns mit leerem Magen in unser WM-Studio zurück, um wahlweise „Tutti-Frutti“ oder Fußball zu sehen.
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