Hansawelle wird werbe-optimiert
■ Face-Lifting für RB I / Rundschau kehrt zurück / Achim Kienzel jetzt auch nachmittags
Karola Sommerey reformiert wieder. Nach endlosen Planungssitzungen, Abteilungsleiterkonferenzen, Konzeptpapieren hat die Radio-Bremen-Hörfunkfchefin jetzt endlich ein neues Konzept für das Zugpferd des finanzkrisengeschüttelten Senders vorgelegt. Wichtigstes Ziel der Umstrukturierung der Umstrukturierung der Umstrukturierung der Hansa-Welle: Mehr Werbung im kundenfreundlicheren und einschaltquotenträchtigeren Sendeumfeld. Wichtigste Maßnahmen:
Der bei HörerInnen wie Werbeagenturen gleichermaßen
beliebte Kaffee-Pott wird um eine Stunde verlängert und endet in Zukunft um 10 statt, wie bisher, um 9 Uhr. Nachmittags fährt ab 14.15 nicht mehr der „Omnibus“ durch's Programm, sondern ein uhr-zeitgemäßes Pendant zu Achim Kienzels Vormittags-Unterhaltsamkeiten, ana-logisch „Bremens Eins am Nachmittag“
genannt und nach unwesentlich variiertem Erfolgsmuster „Musik, Wortbeitrag, Werbung, Musik... “ gestrickt. Zwischen dem werbebewährten „Bremen Eins am Vormittag“ und dem neuen „Bremens Eins am Nachmittag“ rangiert künftig „Bremens Eins am Mittag“. Von 12 bis 14 Uhr soll hier spätestens ab August die gute alte „Rundschau“ wieder ein Plätzchen für Bremisches und umzu finden und zweitens über Aktuelles aus aller Welt berichtet werden, Jeweils aufgelockert durch längere unterhaltungs-musikalische Zwischenspiele. Vorneweg gibt's weiterhin das Wichtigste in den News-report-Schlagzeilen, hintendran 10 Minuten Wirtschafts-Infos.
Endgültig gescheitert sind damit alle Bemühungen, die beiden wichtigsten aktuellen Informationssendungen in ein gemeinsames Konzept zu integrieren. Statt in einer gemeinsamen „Senderedaktion“ Lokales, Weltweites,
Wirtschaftsinformatives und Sportives sinnvoll zu mischen, sollen die unterschiedlichen Redaktionen nun doch jeweils eigene Sende-Plätzchen backen.
Möglichst bunt soll's in den beiden vor-und nachmittäglichen Unterhaltungsmagazinen zugehen. Vormittags, so die schriftlich erklärte Absicht des zuständigen Abteilungsleiters Nils von Haken, mit 3-Minuten Wort -Stückchen aus den Bereichen „Soziales, Gesundheit, Ernährung, Umwelt, Erziehung, Arbeitsrecht, Finanzen und Comedy (Glosse, Jokie, Satire)“. Allnachmittäglich empfiehlt von Haken in einem fünfseitigen „Grobkonzept“ Life-style -likes mit vier mal Vier-Minutenbeiträgen über „Wohnen, Mode, Urlaub, Familie, Ehe, Generationen und Modernem Leben (zwischen Jogger-Welle und neuer Frömmigkeit)“. Dazwischen legt von Haken wert auf „saisonale Schwerpunktaktionen“ wie „Ferienpechvogel, Nikolausrätsel und Ostereigedicht“. Das „tagesaktuelle politische Geschehen“ sei demgegenüber „verzichtbar“.
K.S.
