„Findest Du Dich eigentlich fit?“

■ Eine überhaupt nicht repräsentative Umfrage bei den KollegInnen in der taz Bremen

„Ich fühle mich wie ein Kartoffelsack! Und den stemme ich jetzt immer auf meinen Holländer und radle an der Weser lang!“ Die taz-Kulturredakteurin ist seit kurzem wild entschlossen. Und weiß, was wichtig ist: „Nachher gründlich waschen!“ Dabei weiß doch jede, daß bei denen, die viel, in Sturzbächen und pfützenbildend schwitzen, nachher nur noch klares Wasser kommt, und daß gerade sie nicht so stinken. Überhaupt müssen viele das Schwitzen erst mal lernen: Schwitzen statt Schwätzen in der Sauna. Ein Politikredakteur findet die Sauna übrigens auch im Sommer prima („ist doch genauso heiß wie im Winter“). Ob er den Karikaturisten beim Squash niederkämpft oder Jogging macht: Sport heißt auch, nachher zu reden, Erschöpfung und Euphorie zu teilen und sich nicht irgendwo sprachlos aufs Sofa zu werfen. Ein Fotograf findet sein Körpergefühl „mäßig“. Selbst schuld. Weil er nämlich zuviel Kaffee trinkt und glatt

behauptet, auch zuviel zu arbeiten. Außerdem macht er keinen Sport: „Wenn ich Zeit habe, bin ich zu müde, um mich zu bewegen.“ Der Volontär fühlt sich gar „langsam degeneriert“. Früher, früher, da ist er Seilchen gesprungen, hat Volleyball und Langlauf gemacht... Und dann die Eß -Gewohnheiten im Bermuda-Dreieck der taz: Brötchen zwischendurch, auf dem Rad zur Pressekonferenz, Torte bei Aldo im Eiscafe gegenüber, abends erschöpft zu PommesSchaschlikMayo „Bei Anni“ auf die Bank plumpsen.

Modisch übrigens sind alle hin

ter dem Mond und zeigen sich statt mit Stirnbändern, Leggins und Bodies mit Turnhosen und Trainingsanzügen.

Eine Politikredakteurin würde gern 3mal pro Woche schwimmen oder radfahren. Einem Kollegen droht, wenn der Lift zu Hause streikt, ab der 3. Etage der Infarkt. Da macht er Pause. Sagt er. Konsequenzen hat er gezogen: seit heute fährt er einen Sport-Wagen. esp