Architekten gegen Daimler-Vertrag

Mitte. Scharfe Kritik an dem bevorstehenden Verkauf von 60.000 Quadratmeter Bauland am Potsdamer Platz an die Daimler Benz AG übten gestern die Berliner Fachverbände der Architekten und Stadtplaner. (Warum soll Großkonzernen auch alles auf dem Silbertablett serviert werden? d.S.) Ein Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt mache einen „qualifizierten Ideenwettbewerb“ für diesen Bereich „unmöglich“ und belaste außerdem die Arbeit einer Wettbewerbsjury „in unzumutbarer Weise“, erklärten Jürgen Fissler für den Architekten- und Ingenieursverein (AIV), Hildebrandt Machleidt für den BDA sowie Urs Kohlbrenner und Herbert Zimmermann für den Verband der Stadt-, Regional- und Landesplaner (SRL). Mitunterzeichnet haben Hardt-Waltherr Hämer für die Akademie der Künste, Wulf Eichstädt für den Verein Stadttor und Rainer Ernst im Namen des Werkbunds.

Die Unterzeichner fordern die Regierenden auf, den vorbereiteten Kaufvertrag bis zum Abschluß einer „konsensfähigen Planung“ zurückzustellen. Andernfalls würden die an dem geplanten Wettbewerb teilnehmenden Architekten „in einen unzulässigen Konflikt“ zwischen der einerseits geforderten „freien Ideensammlung“ und der „offensichtlichen Erwartungshaltung“ des Senats als Auslober gedrängt, kritisieren die Fachleute. Auch das Preisgericht müsse dann „in diesem Konflikt scheitern“.

hmt