Die Gurke des Tages: Refik Sabanadzovic

DIE

Refik Sabanadzovic

Eigentlich sollte es sein ganz großer Tag werden. Trainer Ivica Osim hatte ihn, Refik Sabanadzovic von Roter Stern Belgrad, 24 Jahre alt und erst nach dem verpatzten WM -Auftakt gegen die Deutschen ins Team gerutscht, dazu ausersehen, im Viertelfinale Diego Maradona zu bewachen. Eine dankbare Aufgabe angesichts des miserablen Zustandes des argentinischen „Wunderspielers“ (Argentiniens Trainer Bilardo), der die ganze Zeit „nur mit einem Bein“ (Bilardo) spielen konnte. Doch Sabanadzovic verpatzte alles auf saudumme Art und Weise und sorgte dafür, daß seine gesamte Mannschaft von der 31.Minute an nur noch mit zwanzig Beinen spielen konnte. Sein Platzverweis war der Grundstein zur Niederlage, denn gegen elf Jugoslawen hätten die Argentinier nicht die Spur einer Chance gehabt.

Wenn in der italienischen Liga ein Spieler mit der Bewachung Maradonas betraut wird, gehört es zu seinen wichtigsten Aufgaben, möglichst lange den Zeitpunkt der unvermeidlichen gelben Karte hinauszuzögern und so das Damoklesschwert der Hinausstellung etwas fester anzubinden. Der Diego-Wachhund hat ganz besonders nett und zuvorkommend zum Schiedsrichter zu sein, hübsch den Mund zu halten, allen Aufforderungen des Referees unverzüglich nachzukommen, sich vorzugsweise der „sanften“ Foultechnik - Halten, Drängeln, Sperren - zu bedienen und darf nur in ganz prekären Situationen zur „Sense“ zu greifen.

Ein Maradona-Schatten wie Sabanadzovic, der sich die gelbe Karte einhandelt, weil er beim Freistoß den vorgeschriebenen Abstand nicht einhält, könnte nach dieser Torheit in Italien seinen Lebensunterhalt allenfalls noch als Vorarbeiter auf einer Gurkenfarm verdienen.

Matti