Klo oder nicht Klo

■ Revierkampf unter Stadthallen-Nutzern MOKS-Theater, BILD und Gastronomie

Es war einmal ein MOKS-The ater, das probte im Up'n Swutsch-Studio für seine samstägliche Vorpremiere. Da ergab es sich, daß die Bild -Zeitung im gläsernen Stadthallen-Atrium und den Gastronomie -Räumen eine Feierei vorbereitete, an die das Swutsch

Studio angrenzt. Fein, dachten sich die Zeitungs -MacherInnen, da drin kann man ja auch schön feiern und wollten die Theater-Leute dort vertreiben. Nein, sagten die Theater-Leute, das ist unser Raum, wir machen eine Co -Produktion mit Radio Bremen.

Von entleerten Blasen und Kloanordnungen

Lampenfieber regt bekanntermaßen die Verdauungstätigkeit an. Aber das Studio hat keine Klos. Dafür haben seine Pächter ein Abkommen mit dem angrenzenden Stadthallen-Gastronomie -Pächter, dessen Klos mitbenutzen zu dürfen. Am nächsten Tag, also gestern, als die Blase wieder entleert werden wollte, hieß es, hier

dürft Ihr nicht mehr aufs Klo - Anordnung des Gastronomie -Pächters. Und herbeigeeilt kam ein Handwerker, der das Schloß an der Tür zur Kneipe auswechselte. Denn dort sollte die Bild-Zeitung in Ruhe feiern dürfen. Da rief das MOKS -Theater nach der taz, damit der Streit öffentlich werde.

Gastronomie-Chef, technischer Stadthallen-Leiter, Regisseur und Theater-Chefin schlugen sich sodann ihre Absprachen, schriftlichen Abmachungen und mangelnde Kompromiß-und Verhandlungsbereitschaft vor Zeugen um die Ohren. Bloß von der Bildzeitung war niemand dabei.

Glücklicherweise traf bald der Stadthallen-Chef als Friedensstifter ein: Für den einen Abend stellte er großzügig seine eigenen

Klos im Verwaltungstrakt zur Verfügung. Nachfrage bei Radio Bremen: „Das ist ein Fernseh-Studio und keine Kneipe.“ Was wohl lauter ist, die Gesangs proben vom MOKS oder feiernde Bild-Reporter? Beate Ram